... Jahres!
So ist jedenfalls der Plan, der hoffentlich in Erfüllung geht. Denn die vergangenen Monate haben gezeigt, dass die Coronapandemie immer wieder für böse Überraschungen sorgt. Innerhalb kürzester Zeit können neue Einschränkungen und Verbote erforderlich sein. Davon waren auch diese Olympischen Spiele betroffen. Ursprünglich sollten sie turnusgemäß im vergangenen Jahr stattfinden. Doch aufgrund der globalen Pandemie wurden Bedingungen stattfinden.“ Das sieht Frank Busemann ähnlich. Der frühere Leichtathletikstar holte 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta im Zehnkampf die Silbermedaille und wird für die ARD als Experte vor Ort in Tokio sein. „Eine erneute Verschiebung oder gar eine Absage der Spiele würde zu menschlichen Dramen führen“, sagt er. „Natürlich reden wir nur über die schönste Nebensache der Welt, den Sport. Das ist nicht existenziell wichtig. Aber für jeden einzelnen Sportler, der seit Jahren rund um die Uhr für seinen Sport lebt, alles auf diese Spiele ausgerichtet, sich geschunden und gequält hat, wäre eine Absage ein absolutes Drama. Die Olympischen Spiele sind so wertvoll, weil sie nur alle vier Jahre stattfinden. Im Leben eines Athleten sind sie das Höchste, was erreicht werden kann.“
Die Mehrheit der Olympioniken erwartet in der Metropole Tokio ein Sportereignis der kurzen Wege. Die meisten Wettbewerbe finden in einem Radius von acht Kilometern um das olympische Dorf herum statt. Insgesamt gehören 43 Sportstätten zur Infrastruktur, 16 davon liegen über Japan verteilt. Das Schmuckstück ist das neue Nationalstadion, das im Westen Tokios auf dem Grund des alten Nationalstadions von 1958 nach den Plänen des japanischen Stararchitekten Kengo Kuma errichtet wurde. Die Kosten dafür betrugen 1,4 Milliarden Dollar. Alle Wettbewerbe dieser Spiele finden zwischen 6.30 Uhr und Mitternacht Ortszeit statt, das ist in Deutschland zwischen 23.30 Uhr und 17 Uhr.
©Tokyo 2020
Höchstes Niveau
Die Coronapandemie hat die Vorbereitungen für viele Athleten erschwert. „Ein großes Problem war, dass in den vergangenen Monaten kaum Wettkämpfe stattgefunden haben“, sagt Dirk Schimmelpfennig. „Dadurch fehlte der Vergleich, das wichtige Zusammenspiel von Training und Wettkampf. Und mitunter auch die Motivation. Enorm wichtig war die Unterstützung aus der Politik zum Erhalt der Trainingsbedingungen für unsere Bundeskader in der Pandemie. Die zuständigen Ministerien haben dankenswerterweise dafür gesorgt, dass unseren Spitzenathleten Trainingsmöglichkeiten gegeben waren.“ Spannend wird, welche Leistungen die Athleten bringen können. Frank Busemann ist optimistisch: „Es hat in den vergangenen Wochen einige Weltrekorde und deutsche Rekorde gegeben. Etwa die deutschen Rekorde der Schwimmerin Anna Elendt über 50 und 100 Meter Brust. Ich bin sicher: Wir werden in Tokio Leistungen erleben, als hätte es die Pandemie nie gegeben. Die Sportler hatten jetzt ein Jahr lang dieses Ereignis im Visier und haben sich professionell vorbereitet. Die Wettbewerbe werden auf allerhöchstem Niveau stattfinden.“ Wer der umjubelte Star der Spiele werden wird, möchte Busemann nicht prognostizieren. „Das Schöne bei Olympia ist, dass es immer wieder Überraschungen gibt. Plötzlich sorgen Sportlerinnen und Sportler für Aufsehen, die man nicht auf dem Schirm hatte. Das ist doch immer ein wichtiger Bestandteil des Olympiamärchens, das uns jedes Mal so begeistert.“ Ein Märchen, das trotz aller Widrigkeiten ganz sicher auch Tokio verzaubern wird. SVEN SAKOWITZ
FR 23.7. TV-TIPP
12.10
ZDF
SPORTSTUDIO LIVE: OLYMPIA DIE ERÖFFNUNGSFEIER SPORT Übertragung aus Tokio