Bildquelle: Frau im Leben, Ausgabe 5/2022
Ich habe Äpfel übrig. Wer kann ein paar gebrauchen?
Wenn die Mutter von Pia Hauser eine Apfelnudel oder ein Stück Kuchen übrig hatte, dann hat sie es ganz oft ihrer Nachbarin durch die Gartenhecke hinübergereicht. Immer an derselben Stelle, bis in der Hecke irgendwann ein Loch war. Und wenn ein Nachbar krank wurde, brachte die kleine Pia ihm eine Kanne frisch gekochten Kaffee und einen Hefezopf vorbei.
„In der Nachbarschaft kümmert man sich umeinander, da hilft man sich gegenseitig. So bin ich aufgewachsen und so halte ich es immer noch“, erzählt die 66-Jährige aus Häder bei Augsburg. „Hätte ich zu den Menschen, die so nah bei mir leben, ein schlechtes Verhältnis, dann wäre das schlimm für mich.“ Die ehemalige Lehrerin kümmert sich seit mittlerweile 20 Jahren um eine ältere Nachbarin. Einmal die Woche fährt sie mit der 86-Jährigen zum Einkaufen, alle zwei Tage schaut sie bei ihr nach dem Rechten. Im Gegenzug backt ihr die alte Dame sonntags Kuchen. ...