... Position in der Wand kann man frei wählen. Bei den kleinen Räumen wie einem Hauswirtschaftsraum oder dem Gäste-WC ist eine Platzierung nah an einer angrenzenden Wand richtig. So wird im Raum kein Platz verschenkt, an der langen Wandseite finden Regal und Schrank einen Platz.
Einen anderen Einbauort in der Wand wählen Sie, wenn hinter dem Türschlag Raum für Schränke bleiben soll – häufig ist das in Schlafräumen gewünscht, um den Raum bestmöglich zu nutzen. Bei einer Öffnung der Tür von mindestens 90° sollte der Abstand zwischen Türblatt und der rechtwinklig abgehenden Raumwand ab circa 65 cm betragen. Mit dieser Planung geht einher, dass Sie sich an dieser Stelle auch schon mit den Fragen beschäftigen müssen, ob die Tür in den Raum oder nach außen schlagen soll und ob Sie für den Einbau eine links oder rechts angeschlagene Tür (DIN links oder DIN rechts, siehe nächste Seite) benötigen. Auch die Dimension der Tür ist bei einer Neuinstallation wählbar, das gängige Türmaß ist 86 x 198,5 cm. Je nach Situation vor Ort kann dabei ein schmaleres (WC, Speisekammer) oder breiteres Element (Wohnraum) richtig sein. Höhere Türen (ab 211 cm) lassen große Räume höher und auch großzügiger erscheinen.
Planen und messen
Vor dem Beschaffen einer neuen Tür messen Sie Breite, Höhe und Wandstärke der Türöffnung und entscheiden spätestens jetzt, ob die Tür in den Raum oder nach außen öffnen soll.
Beim Kauf neuer Türen wichtig: Wird es eine Tür DIN links (links) oder eine DIN rechts?
Gute Idee? Wer nicht sicher ist, ob es später wirklich passt, simuliert den Türschlag an der Maueröffnung – hier wird es eine links angeschlagene Tür
Alles bedacht? Bevor es an die Bestellung oder den Kauf der Innentür geht, lohnt es sich, noch einmal genauer hinzuschauen. Eine „falsch“ angeschlagene Tür DIN links statt rechts ist ein Ärgernis, wenn man bei jedem Öff nen das Türblatt umlaufen muss oder Stellplatz verloren geht. Die Öff nungsrichtung wird von der Seite aus bestimmt, auf der bei geschlossener Tür die Scharniere sichtbar sind. In den allermeisten Einbausituationen öff net die Tür in den Raum hinein, den man durch die Tür betritt. Ausnahmen können sehr kleine Räume wie das Gäste-WC oder Kammern sein, da hier der Platz begrenzt ist.
TBREITE DER WANDÖFFNUNG OBEN UND UNTEN MESSEN!
1
Die Dicke der Mauer im oberen Bereich mit dem Meterstab ermitteln. Eine Wasserwaage oder eine Leiste dient beim Messen als Anschlag.
2
Die gleiche Technik zum Messen der Wandstärke auch mittig und unten anwenden. Besonders bei gemauerten Wänden in Altbauten können sich kleine Unterschiede ergeben.
Die Öffnung der Wand an mehreren Stellen bis zur Oberkante des fertigen Fußbodens (Diele, Teppich) messen.
An der fertiggestellten Wandöffnung unten, mittig und oben das lichte Maß kontrollieren und das kleinste wählen
Beim Messen auf rohem Estrich muss der Wunschbelag inklusive der Unterkonstruktion abgezogen werden
Montage des Türfutters
Ein Türfutter besteht, von einigen Kleinteilen abgesehen, aus sechs Elementen. Je drei von ihnen werden zur eigentlichen Zarge und ihrem Gegenüber, der Bekleidung, zusammengesetzt.
Die Zarge ist zwar der eigentliche Hauptdarsteller, komplett ist ein Türfutter aber erst, wenn Zarge und Bekleidung installiert sind. Die Türzarge sorgt für die Statik und ist das Element, welches in der Maueröffnung (meist) durch Zargenschaum verankert wird. An ihr finden sich auch die Aufnahmen der Türbänder, bei Zimmertüren jeweils eines oben und unten, das Schließblech sowie die Nut, in die nach der Zargenmontage die Zierbekleidung eingeführt wird. Bei folierten und lackierten Zargenelementen und Türen muss bei der Installation vorsichtig gearbeitet werden, um Kratzer in den Oberflächen zu vermeiden.
Malervlies schützt vor Kratzern, Karton nicht mit Cutter öffnen!
Die vollständige Bekleidung der Wandöffnung: sechs folierte Leisten und diverse Kleinteile
1
Die Gehrungen von Längs- und Querzarge mit Holzleim versehen.
2
Die Zargenteile auf eine ebene Fläche (Fußboden) legen und die Leisten rechtwinklig zusammenfügen.
3
Den flachen Verbinder (Doppel-Exzenter) in die Bohrungen einklipsen und mit den Schrauben die Verbindung spannen.
4
Den Federclip in die Nut einführen, das andere Ende mit dem Hammer in die zweite Nut treiben.
5
Mit sauberem, leicht feuchtem Lappen die Fügestelle vom austretenden Leim befreien.
Montagekeile aus Kunststoff pressen die Futterbretter aneinander, bis der Leim ausgehärtet ist
Willkommener Helfer: Montageset für Türfutter
Ein etwas kniffliges Prozedere bei der Installation in der Rohbauöffnung ist das lot- und senkrechte Ausrichten und Stabilisieren der vormontierten Zarge. Zumeist geschieht das mittels Keilen, die zwischen Zargenprofil und Mauerwerk oder Leichtbauwand vorsichtig eingetrieben werden und so die Zarge bis zum Aushärten des Zargenschaums in Position halten. Einfacher kann man das Ausrichten und Festsetzen der Türzarge mittels Montageset bewältigen. Das Set besteht aus zwei stufenlos verstellbaren Türfutterspreizen (bei Badtüren empfiehlt sich eine dritte Verstrebung, da hier rundum eingeschäumt werden sollte) und zwei Richtzwingen, die die Feinjustage übernehmen. Die Werkzeuge eignen sich für Türen ab 60 bis maximal 100 cm Breite. Das Türfutter-Montageset Pro von Wolcraft etwa kostet um die 80 Euro, www.wolfcraft.de
Mit den fein einstellbaren Spreizen werden die senkrechten Zargenteile exakt parallel justiert, während des Transports zum Einsatzort gesichert und beim Ausschäumen gestützt
Stahlzungen greifen in die Nut, die als Aufnahme der Türbekleidung vorgesehen ist
1
Das Einstellmaß der Spreize wird im oberen Bereich an der Eckverbindung der Zarge abgenommen. Die Zungen der Einsteller greifen dabei in die Nuten.
2
Das ermittelte Innenmaß der Zarge wird durch Anziehen der Knebelschraube gegen unbeabsichtigtes Verstellen der Teleskopstangen gesichert.
3
Die so vorbereitete Spreize wird im unteren Bereich etwa auf Höhe der Türbänder eingesetzt, die Stahlzungen beider Feststeller greifen in die Nut.
Die Montagestrebe so auf der Zarge positionieren, dass das Rohr möglichst weit in Richtung der Türseite gelangt
Justieren der Zarge in der Wand
Die eingesetzten Spreizen stabilisieren die Zarge beim Einsetzen in die Wandöffnung. Das exakte Ausrichten gerät einfach, da die Zarge durch die Querstreben perfekt vorgerichtet ist.
Die 3 mm dicken Abstandhalter dienen als Auflage der Zarge bei der Montage
Das Prinzip ist simpel: Steht die mit zwei Spreizen gesicherte Zarge in der Wandöff nung, wird sie zunächst mit den Händen so weit möglich an ihren Einbauort bugsiert und der Sitz das erste Mal mit der Wasserwaage kontrolliert. Am Boden sollte man die Kunststoff platten nicht vergessen; die entstehende Fuge wird zum Abschluss der Arbeiten mit einem geeigneten Silikon verschlossen. Nach der Installation der beiden Spanner in der waagerechten Querzarge kann die Justage beginnen. Durch die Klemmung der Spanner in der Nut bestimmen Bewegungen der Justierspindel die Positionierung der Zarge.
Jeweils zwei der Kunststoffplatten auf jeder Seite heben die Zarge um wenige Millimeter. So entsteht die Fuge im Fußbodenbereich.
MMIT DEN MONTIERTEN SPREIZEN IST DIE ZARGE OPTIMAL GESICHERT
1
Kontrolle mit der Wasserwaage: Steht die Zarge richtig? Bei einem unebenen Boden kann ein Ausgleich nötig werden.
Auch außen wird per Wasserwaage gemessen und der Anschluß zur Wand kontrolliert
2
Die Zarge in die Wandöffnung einsetzen und kontrollieren, ob die Bohrungen der Türbänder auf der richtigen Seite sind.
3
Die Zargenspanner übernehmen die Feinjustierung: Die Metallzunge in die Nut führen und die Spindel leicht andrehen.
4
Den grünen Exzenterhebel per Umlegen sichern, mit der großen Spindel die Zarge ausrichten.
Kleiner Tür-Guide
Die großen Preisunterschiede von Türen haben einen simplen Grund: Je massiver die Türblätter im Innern ausgekleidet sind, desto besser sind Qualität, Schallschutz und Haltbarkeit.
Der Aufbau des Innenlebens
1 preiswert, mit Einlage aus Pappe, für normale mechanische Beanspruchung, 10 kg/m2 Gewicht
2 Röhrenspanstreifen, normale Beanspruchung, 12 kg/m2
3 Röhrenspankern, höherwertig, mittlere Beanspruchung, 15 kg/m2
4 Einlage massives Holz, für mittlere Beanspruchung, 12 kg/m2
5 Massivholz oder Holzwerkstoff, Hartfaser und Deckfurnier, hohe Beanspruchung, 13 kg/m2
6 Vollspanmittellage, hohe Beanspruchung, ab etwa 25 kg/m2
Lichtes Maß der Wandöffnung (A) und das Blattmaß (B)
Maß des Türblatts inkl. Falz (C) und lichtes Breitenmaß (D)
Eine Schiebetür ist die elegante und platzsparende Verbindung zweier Räume
Platz im Ständerwerk: Die Tür läuft in der Wand
Das größte Plus einer Schiebetür ist die Raumersparnis, denn ein Schwenkbereich für das Türblatt und der damit verbundene Raumverlust entfallen. Läuft die Tür in der Wand (einfache Systeme schieben das Türblatt vor die Wand), wird nur in der Wand ein Parkplatz für die Tür benötigt. In Wänden ab einer Dicke von 12,5 cm inklusive Beplankung ist der Einbau möglich. Beispiel: Schiebetür-System Pocket Kit, ohne Türblatt ab circa 330 Euro, www.knauf.de
Verschwindet in den Trockenbauprofilen: die Tür des Systems Pocket Kit
Einschäumen der Zarge
Die lot- und waagerechte Ausrichtung der Zarge ist mit den fein justierbaren Rändelschrauben der oberen Zwingen zügig abgeschlossen. Nur partiell (Ausnahme: Badtüren) wird Zargenschaum eingebracht, der nach dem Aushärten das Türfutter an mechanisch beanspruchten Bereichen wie den Zonen an den Ecken, den Türbändern und dem Türschloss in der Wandöffnung hält. Bei der Verarbeitung eines Zweikomponentenschaums können unabhängig von der Luftfeuchtigkeit im Raum die Spreizen bereits nach 30 Minuten entfernt werden.
Zweikomponenten-Zargenschaum wird vor der Verarbeitung gemischt
Hand- und Augenschutz sind beim Arbeiten mit Schäumen wichtige Utensilien
Streifen aus Pappe schützen die Zarge vor Verschmutzung mit Montageschaum
TIN DER JUSTIERTEN ZARGE FEHLT JETZT NUR NOCH DAS TÜRBLATT
Überall dort, wo größere Kräfte auftreten, wird Zargenschaum eingebracht
1
Die Unterteile der Türbänder in das Futter einfädeln. Eventuell muss die Feststellschraube erst gelöst werden.
2
Ein 3 mm dicker Leistenabschnitt sichert den Abstand des Bandes. Man setzt ihn per Inbusschlüssel fest.
3
Das Türblatt vorsichtig in den Bändern einhängen und im rechten Winkel mit Holzkeilen auf dem Fußboden sichern.
4
Vor dem Einschäumen: Jetzt kontrolliert man ein letztes Mal den korrekten Sitz des Türfutters.
5
Zone für Zone wird der Schaum in die Zwischenräume eingebracht. Der Schaum quillt, also behutsam vorgehen.
Bekleidung installieren
Die Zierbekleidung wird wie die Zarge mit Holzleim und Exzenterverbindern zusammengefügt. Nach dem Aushärten des Zargenschaums (die Zeitangabe des Herstellers auf der Dose beachten) schiebt man die fertig montierte Zierbekleidung in die Nut des Futters ein, bis sie gleichmäßig an der Zimmerwand anliegt.
Maler-Acryl ist geeignet, Fugen zwischen Zarge und Wand zu schließen, Silikon dagegen zwischen Zarge und Fußboden
Nach dem Aushärten die Pappstreifen entnehmen und mit einem Messer den Überstand abschneiden
Gehrungen der Zierbekleidung mit Holzleim bestreichen
1
Den beim Anpressen mit dem Exzenterverbinder austretenden Leim auf der Sichtseite mit feuchtem Tuch entfernen.
2
Nach dem Aushärten der Gehrungsverleimung die Feder der Türbekleidung mit ausreichend Holzleim bestreichen.
3
Die Feder der Türbekleidung vorsichtig in die Nut der Zarge einführen und mit den Händen Stück für Stück andrücken.
4
Das Türblatt hängt man zur Montage der Zierbekleidung aus.
5
Maler-Acryl schließt die Fuge zwischen dem Türfutter und der Raumwand.
6
Im Bodenbereich wird die Fuge mit Silikon in der Farbstellung der Zarge versiegelt.
Drückergarnitur montieren
Das Finish einer Tür ist die verbaute Garnitur aus Klinkenpaar und Abdeckungen, wahlweise in Form einzelner Rosetten oder Langschildern.
Bei Türgarnituren ist die Auswahl groß, Unterschiede in Qualität und Preis sind zum Teil beträchtlich. Im Bereich der preiswerten Türbeschläge sind die Modelle aus Aluminiumguss mit matten oder hochglänzenden Oberflächen sehr verbreitet.
Klassisch und passend zur Rahmentür: Griffe und Langschilder sind traditionellen Vorbildern nachempfunden.
1
Das Türblatt nach der Installation der Bekleidung in die Türbänder einhängen und geöffnet durch Keile sichern.
2
Die Sicherung der Aufnahme für die Türbänder lösen, mitsamt der Tür ausrichten und wieder festziehen.
3
Die Oberteile der Bänder im Türblatt justieren. Ein Eindrehen der oberen Aufnahme bewirkt das Heben des Blattes.
4
Blindkappen in der Farbe der Tür liegen den Zargenbausätzen bei. Sie kaschieren das Bohrloch der Feststellschraube.
5
Kontrolle des sogenannten Dornmaßes: Für Zimmertüren gilt nach DIN ein Maß Mitte zu Mitte von 72 mm.
6
Die Langschilder auf das Türblatt setzen und durch den Griffteil mit dem Vierkant gegen Herabfallen sichern.
DIE GARNITUR DIENT BEI DER MONTAGE ALS SCHABLONE
7
Den zweiten Griff auf den Vierkant setzen. So wird das Langschild in der Montageposition gehalten.
Bezeichnungen der Türelemente
Türbänder werden auch mal Türscharniere genannt, eine Drückergarnitur einfach nur Türgriffe – was ist richtig? Die korrekten Begriffe für eine Innentür und ihre Beschläge:
1 Die Zarge besteht aus Falzbekleidung, Zierbekleidung, Wandstärkenausgleich und Futterbrett.
2 Das Türblatt ist in diversen Ausführungen erhältlich.
3 Das Schließblech ist eingelassen in der Zarge.
4 Die Zargendichtung hilft gegen Zugluft und Lärm.
5 Das außenliegende Türband.
6 Das Türschloß in einer Ausfräsung des Türblatts sowie die Drückergarnitur mit Einzelrosetten für die Türgriffe und das Türschloß.
Die wichtigsten Elemente einer Innentür in einer Ausführung mit Lichtausschnitt
1
Das Schild muss parallel zur Türkante liegen. Dazu jeweils oben und unten im Schlossbereich den Abstand prüfen.
2
Per Bleistift die Bohrungen auf das Türblatt übertragen und mit der zweiten Hand das Schild andrücken.
3
Mit dem Holzbohrer (2 mm) an den markierten vier Bohrpunkten etwa 3 mm tief in das Massivholz-Türblatt bohren.
4
Mit einem Schraubendreher die Linsenkopfsenkschrauben behutsam eindrehen – auf keinen Fall hier einen Akkuschrauber verwenden!
5
Eine Madenschraube mit Innenseckskant sichert das Drückerpaar. Man sollte sie nur handfest anziehen und die Verbindung ab und zu kontrollieren.
FERTIG!
Nach sechs bis acht Wochen alle Funktionen prüfen und bei Bedarf nachjustieren
Fotos Christian Bordes, Hersteller (3) Produktion Ulrich Weiß