... nachwachsenden Rohstoffen? Sind sie mit niedrigem Energieaufwand hergestellt und binden zusätzlich klimaschädliches CO 2 während ihrer Einsatzzeit? Aber auch da ist nicht alles Gold, was glänzt. Wenn beispielsweise das Holz für den Hausbau aus sibirischen Wäldern stammt, die nicht nachhaltig bewirtschaftet werden und außerdem einen langen Transportweg bedingen, kann die Ökobilanz schlechter ausfallen, als für einen energie intensiver produzierten Ziegel.
„ Nachhaltigkeit nützt jedem von uns. Und jeder Einzelne kann einen Beitrag dazu leisten.“
Erklärung der Bundesregierung zu den Nachhaltigkeitszielen
Für die Bewertung von Bauprodukten darf nämlich nicht nur die Energie herangezogen werden, die sie während ihrer Gebrauchszeit einsparen, auch die sogenannte Graue Energie muss in die Betrachtung mit einfließen. Diese umfasst zusätzlich die Menge, die für die Gewinnung der Rohstoffe, für Herstellung und Verarbeitung, für Transport, den Einbau sowie für die Entsorgung eingesetzt wird.
Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Unbedenklichkeit der Materialien, sowohl was ihre Produktion als auch ihre Nutzung für Menschen und Umwelt bedeuten. Nicht außer Acht lassen sollte man hierbei das Lebensende eines Gebäudes. Wie gut lassen sich die Bestandteile wiederverwenden? Am besten unverändert und dadurch mit minimalem Energieeinsatz. Downcycling, das heißt der Einsatz zur Herstellung minderwertiger Produkte, ist dagegen die schlechtere Alternative. Am besten jedoch wir planen und bauen unser Haus so, dass es wie manches Fachwerkhaus Jahrhunderte überdauert.
bs
1 ENERGIEEFFIZIENZ Die Menge an Energie für die Herstellung und den Gebrauch eines Hauses und seiner Technik sollte möglichst gering ausfallen.
Dabei darf der Anteil, der für Transporte aufgewendet wird, nicht außer Acht gelassen werden.
2 LANGLEBIGKEIT Der Einsatz an Ressourcen (Rohstoffe und Energie) muss immer in Bezug auf die gesamte Lebensdauer betrachtet werden.
Je länger diese ausfällt, desto günstiger für die Ökobilanz.
3 VERANTWORTUNG Für eine enkelgerechte Welt, die eine lebenswerte Grundlage bietet, stellen wir heute die Weichen. Es ist deshalb wichtig, bei all unseren Entscheidungen die Auswirkungen auf die Zukunft im Auge zu behalten.
4 SERVICE Regelmäßige Wartungen, rechtzeitige Erhaltungsreparaturen und Sanierungen haben einen wesentlichen positiven Einfluss auf die Nutzungsdauer einer Immobilie und den Erhalt ihres Gebrauchswerts.
5 HANDHABUNG Eine gute Handhabbarkeit trägt ebenfalls zu einem langen Gebrauchswert bei. Dabei sollte man beachten, dass sich Lebensumstände zum Beispiel im Alter wandeln. Eine Wohnumgebung, die dem von vorneherein Rechnung trägt, kann auch geänderten Bedürfnissen gerecht werden.
6 LEBENSENDE Nichts hält ewig. Wenn das Nutzungsende eines technischen Geräts oder eines ganzen Hauses erreicht ist, spielt die Wiederverwendbarkeit seiner Komponenten und die Entsorgungsfreundlichkeit eine wesentliche Rolle.