PROLOG
Bildquelle: G Geschichte, Ausgabe 6/2022
Nach dem Sieg über Acron, den König der Caeniner, bringt Romulus die Rüstung seines Widersachers dem Gott Jupiter dar. Gemälde von Jean-Auguste-Dominique Ingres, 1812Roms Geschichte ist voller Gewalt. Und sie beginnt – vielleicht kein Zufall – mit einem Mord. Der Sage nach beschließen die Zwillinge Remus und Romulus im Jahr 753 v. Chr., eine Stadt zu gründen. Am Ufer des Tiber, wo eine Wölfin die beiden ausgesetzten Brüder mit ihrer Milch genährt hat. Doch Remus und Romulus streiten darüber, welcher der sieben Hügel am Tiber für die Stadt geeignet ist. Romulus beginnt mit einem Pflug eine Furche über den Palatin-Hügel zu ziehen. Er schichtet Steine aufeinander, errichtet an dieser heiligen Furche (pomerium) eine kleine Mauer. Sein Bruder spottet über die Befestigung und springt darüber. Romulus fühlt sich gedemütigt und schlägt auf Remus ein, bis der nicht mehr aufsteht. Danach ruft er: »So soll es künftig jedem ergehen, der über meine Mauern springt!« Die Siedlung auf dem Hügel wird fortan seinen Namen tragen und nicht den seines toten Bruders. Dessen ...