Karl der Große alias Charlemagne
Er ist der berühmteste Franke, dominiert wie kein Zweiter das frühe Mittelalter und den Beginn der gemeinsamen Geschichte von Deutschen und Franzosen. Wie ihn die beiden Völker sehen
3. KAPITEL KAROLINGER
Der Herrscher aus dem Geschlecht der Karolinger, König der Franken seit 768, in Rom 800 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt, gestorben und begraben 814 in Aachen – beziehungsweise Aix-la- Chapelle, wie die Franzosen die Stadt nahe der Sprachgrenze nennen: Er regierte über die Menschen von den Pyrenäen bis zur Nordsee, von der Bretagne bis zum Böhmerwald. Auch wenn ihn nur wenige seiner Untertanen je persönlich zu Gesicht bekamen, so waren sie sich doch bewusst, Gefolgsleute eines großen Kaisers und Teil eines Reiches zu sein. Doch wie sie dieses Reich sahen, welches Bild sie sich von dem fernen Herrscher auf dem Thron machten – darüber gab und gibt es zu beiden Seiten des Rheins durchaus Unterschiede.
Für die Franken im Westen und in der Mitte des Reiches – später Franzosen genannt – ist Charles der Träger und Vollender »ihres« ...