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Meldungen


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ÖKO-TEST Magazin - epaper ⋅ Ausgabe 6/2010 vom 09.06.2010

Kiloweise Chemie fürs T-Shirt

Ein Baumwoll-T-Shirt bringt es im Durchschnitt auf 3 Kilogramm Chemikalien, im schlimmsten Fall auf 4,2. Für ein Viskose-Shirt werden im schlimmsten Fall 6,9 Kilogramm Chemikalien gebraucht, für eine Jeans 3,6 Kilogramm und für ein Fleece-Shirt 3,2 Kilogramm. So das Ergebnis einer aktuellen Studie im Auftrag der staatlichen schwedischen Chemikalienbehörde. In die Rechnung gehen die Chemikalien ein, die zur Erzeugung der Fasern verwendet werden, Chemikalien für die Produktion der Garne und Stoffe, Färbemittel, Imprägniermittel und Antischimmelmittel sowie Waschmittel.

Beutel statt Schuhkarton

Mit einem neuen Verpackungskonzept will Sportartikelhersteller Puma künftig seine Schuhe unters Volk bringen. Statt im klassischen Schuhkarton, sollen die Treter künftig im „clever little bag“ (schlaue, kleine Tasche) aus Polypropylen daherkommen. Dadurch ließe sich laut Puma der Verbrauch von Wasser, Energie und Treibstoff auf der Produktionsebene um 60 Prozent senken. Die Einführung der neuen Verpackung ist für 2011 geplant.

Garnier mit echter Naturkosmetik

Häufig fallen Produkte vom Kosmetikgiganten L’Oréal bei ÖKOTEST durch eine Reihe bedenklicher und umstrittener Inhaltsstoffe auf. Nun hat die Marke Garnier aus dem Hause L’Oréal erstmals echte Naturkosmetika auf den Markt gebracht. Das Minisortiment mit dem Namen Bio Aktiv besteht aus zwei Gesichtspflegecremes und einem Abschminkfluid. Die Produkte sind Ecocert-zertifiziert.

Jack Wolfskin ohne Nano-Tex

Der Outdoorspezialist Jack Wolfskin will nach eigenen Angaben ab der kommenden Winterkollektion bei seinen Produkten auf die wasser- und schmutz abweisende Ausrüstung Nano-Tex verzichten. Grund sei die öffentliche Diskussion über die unerforschten Langzeitauswirkungen der Nanotechnologie. Zwar sei man von der eingesetzten Nano-Tex-Ausrüstung überzeugt, sie berge kein Risiko. Man wolle aber auf Nano-Tex verzichten, bis die Diskussion um Nano geklärt sei.

Foto: AVAVA/Fotolia.com

Hormonell wirksame Stoffe | EU-Prüfung wird noch Jahre dauern

Die neue EU-Kosmetik-Verordnung, die ab Juli 2013 gilt, will sich mit hormonell wirksamen Substanzen befassen. Allerdings erst dann, wenn international anerkannte Kriterien fur die Bestimmung von Stoffen mit hormonell wirksamen Eigenschaften zur Verfugung stehen, oder spatestens am 11. Januar 2015. Dann soll die Verordnung hinsichtlich Stoffen mit endokrin wirksamen Eigenschaften uberpruft werden. Bislang stehen einige Stoffe zwar in der Diskussion, weil sie in Zell- oder Tierversuchen Wirkungen gezeigt haben, die denen von Hormonen ahneln. Doch noch gehort es nicht zum Standardprogramm einer toxikologischen Sicherheitsbewertung, Substanzen auf hormonahnliche Wirkungen zu prufen, zumal einheitliche Beurteilungskriterien fehlen.

Schönheitschirurgie | Was treibt die Deutschen?

60 Prozent der Deutschen konnen sich eine Schonheitsoperation aus verschiedenen Grunden vorstellen, nur fur ein Drittel der Befragten kommt ein asthetischer Eingriff gar nicht infrage. So das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Gesellschaft fur Konsumforschung im Auftrag der Vereinigung der Deutschen Asthetisch-Plastischen Chirurgen. Die Studie wollte mehr uber die Beweggrunde fur eine Operation herausfinden. Ganz vorne auf der Liste stehen: die Steigerung des Selbstwertgefuhls (8 Prozent), die Vermeidung von Hanseleien (7 Prozent), ein zufriedeneres Leben (7 Prozent) sowie schlicht ein jungeres Aussehen (5 Prozent).

Label | FSC für Hygienepapiere

Wer vergibt es? FSC steht fur Forest Stewardship Council, eine gemeinnutzige Organisation, die sich fur nachhaltige Waldwirtschaft einsetzt. Der FSC beauftragt unabhangige Zertifizierungsorganisationen damit, die Einhaltung der Prinzipien zu uberprufen.
Was bedeutet es? Das Siegel sagt etwas uber die Herkunft des eingesetzten Holzes, es soll garantieren, dass es aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft stammt. Tragen Kosmetiktucher oder Toilettenpapier das FSC-Logo, steht manchmal vorne auf der Verpackung FSC und hinten eine genauere Bezeichnung. Es gibt FSC Pure, FSC Mix oder FSC Recycling. Im Bereich Hygienepapiere ist FSC Mix die Regel. FSC Pure steht dafur, dass der Zellstoff zu 100 Prozent aus Fasern aus FSC-Holz hergestellt ist. FSC Mix steht dafur, dass die Fasern aus FSC-Holz, Holz aus kontrollierten Quellen oder aus Recyclingmaterial stammen, Holz aus illegalen oder nicht nachgewiesenen Quellen ist ausgeschlossen. Der Mindestanteil fur FSC-Material beim FSC Mix betragt fur Faserprodukte noch bis Ende des Jahres 50 Prozent, bei anderen Produkten wie etwa normalem Papier betragt er 70 Prozent. FSC Recycling steht fur den Einsatz von Recyclingmaterial. Haufig kommt der FSC Mix zum Einsatz.
Bewertung: Immerhin bietet das Label einen Herkunftsnachweis fur das eingesetzte Holz. Allerdings sind Hygieneprodukte aus Altpapier, die den Standard des Blauen Engels erfullen, die noch bessere Wahl.

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