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Dose oder Tiefkühlkost?: Schnell auf den Tisch


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ÖKO-TEST Spezial Vegetarisch und Vegan - epaper ⋅ Ausgabe 2/2015 vom 13.02.2015

Keine Zeit gehabt zum Einkaufen? Keine Lust auf Gemüse putzen? Zum Glück gibt es ja Tiefkühlkost und Konserven. Doch in der Dose stecken nur wenige Vitamine und TK-Gemüse kann eine schlechte Klimabilanz aufweisen.


Foto: Shebeko/Shutterstock

Wie gesund ist Dosenkost?

Fertiggerichte oder Obst und Gemüse aus der Konserve liefern nur wenige Vitamine. Durch die Sterilisation unter Druck gehen insbesondere die wasserlöslichen Vitamine bei der Herstellung verloren. Gemüsekonserven enthalten im Durchschnitt zehn Prozent weniger Vitamin A als Frischgemüse. Bei Vitamin B1 sind es 67 Prozent weniger, bei Vitamin B2 immerhin 42 Prozent, bei Niacin 49 Prozent und bei Vitamin C stolze 51 Prozent. Wenn Obst- und Gemüsekonserven zusätzlich noch sehr lange lagern, werden noch mehr Vitamine abgebaut. Weiterer Nachteil: Oft enthalten industriell hergestellte Konserven auch viel Zucker oder Salz sowie Konservierungsstoffe.

Ist Tiefkühlgemüse besser als Dosenware?

Im Vergleich zu Dosengemüse ist Tiefkühlware auf jeden Fall die gesündere Alternative – und manchmal sogar im Vergleich zu frischem Gemüse. Nämlich dann, wenn das Gemüse vom Acker bis in die heimische Küche einige Tage braucht und dadurch Nährstoffe einbüßt. Tiefkühlgemüse wird direkt nach der Ernte verarbeitet, schockgefrostet und muss bei mindestens minus 18 Grad Celsius aufbewahrt werden. So bleiben die Inhaltsstoffe gut erhalten. Der Vitamin-C-Gehalt von Erbsen nach viermonatigem Frosten bei minus 18 Grad Celsius beträgt noch fast 100 Prozent. Nach zwölf Monaten sind es immerhin noch 89 Prozent. Grüne Bohnen enthalten nach zwölf Monaten bei minus 18 Grad Celsius noch 70 Prozent ihrer Vitamine.

Was muss beachten, wenn man selbst Gemüse einfrieren will?

Die meisten Gemüsesorten müssen vor dem Tiefgefrieren blanchiert, also zwei bis vier Minuten in kochendem Wasser oder Wasserdampf erhitzt werden. Das tötet Verderbnis- und Krankheitserreger größtenteils ab und verhindert, dass Vitamine und andere Inhaltsstoffe verloren gehen. Anschließend das Grünzeug sofort in eiskaltem Wasser abschrecken, abtropfen lassen und gleich in Kunststoffdosen oder -beuteln bei minus 18 Grad Celsius einfrieren.

Wie sieht die Klimabilanz von Tiefkühlgemüse aus?

Das Verbraucherverhalten hat einen großen Einfluss auf die Klimabilanz eines Produktes. Die meisten Emissionen entstehen nämlich gar nicht während der Produktion – also dem Pflügen, Säen, Bearbeiten, Ernten, Blanchieren und Einfrieren. Sondern beim Lagern und Zubereiten der tiefgekühlten Ware: Werden Erbsen, Bohnen oder Spinat nicht über Wochen und Monate in einer stromfressenden Tiefkühltruhe gelagert und mit wenig Energie in gut schließenden Töpfen und in wenig Flüssigkeit zubereitet, weist die tiefgekühlte Alternative keine schlechtere Klimabilanz auf als anderes verarbeitetes Gemüse.

Haben getrocknetes Obst und Gemüse noch viele Vitamine?

Getrocknete Tomaten oder Pilze, Apfelringe oder Aprikosen sind eine gute Alternative, denn sie sind reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Beim schonenden Dörren bleiben die meisten Nährstoffe weitgehend erhalten, ausgenommen Vitamin C. Und das Obst und Gemüse hat ein volles, konzentriertes Aroma. Allerdings ist auch der Zuckergehalt deutlich höher als in den frischen Varianten. Deshalb sollte besonders Trockenobst nur in kleinen Portionen genossen werden.

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