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EDITORIAL: ÜBER STEAK UND PHILOSOPHIE


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ÖKO-TEST Spezial Vegetarisch und Vegan - epaper ⋅ Ausgabe 11/2018 vom 02.11.2018
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Bildquelle: ÖKO-TEST Spezial Vegetarisch und Vegan, Ausgabe 11/2018

Mirko Kaiser, Chefredakteur


Bündnis 90 / Die Grünen treffen gerade den Ton, wie ihre Wahlergebnisse, wie die Umfragen zeigen. Zumindest im städtischen Milieu. Aber erinnern Sie sich an den Bundestagswahlkampf 2013? Als ihr gut drei Jahre alter Vorschlag, einen „Veggieday“ in Bremer Großküchen und Kantinen einzuführen, den Grünen um die Ohren flog? CDU, FDP und Teile der Presse höhnten: „Verbotspartei“, „lustfeindlich“, „Bevormundung“. Letzteres stimmt natürlich. Denn die Frage, ob ich Fleisch esse oder nicht, ist eine ethische Frage, die jede Verbraucherin, jeder Verbraucher für sich selbst beantworten muss. Geben Sie mir fünf Zeilen zur Philosophie, dann komme ich zum Steak: In der Philosophie teilt sich die Disziplin der Ethik in deontologische und teleologische Ansätze. Vertreter der ersteren geht es um die Handlung an sich. Sie sagen: „Zu lügen ist immer schlecht“, auch wenn sich dadurch, zum Beispiel, weitere Lügen verhindern lassen. Die teleologische Fraktion sagt grob:
„Lügen ist ok, wenn die Folgen der Lüge positiv zu beurteilen sind.“ Jetzt zum Steak. Wenn ich meine Handlung – ein Steak zu essen – nach ihren Folgen beurteile, kann ich mich fragen: „Führt meine Handlung zu mehr Glück als Leiden? Dann ist sie gut.“ Ich esse gern ein Steak. Führt meine Handlung zu mehr Glück als Leiden? Nein, das kann ich nicht ernsthaft behaupten, wenn ich nur einen Blick auf Massentierhaltung werfe und davon ausgehe, dass Tiere leidensfähig sind, was ich als „vernunftbegabtes Tier“ schwer verneinen kann. Also muss ich Verantwortung für mein Handeln übernehmen. Und ich muss mich fragen, wie das Rind gelebt hat, wie viel Leid es erfahren hat, bevor es auf dem Grill landet. Ich kann die Frage natürlich auch verdrängen und kraftvoll zubeißen. Aber die Frage bleibt. Das Spezial Vegetarisch und vegan zeigt mir Steakesser, dass es immer leichter wird, vegan oder vegetarisch zu essen, dass ich selbst in Supermärkten Produkte finde, die „sehr gut“ und „gut“ sind, und für die kein Tier leiden musste. Höchste Zeit für mich, mir noch einmal die Frage zu stellen. Wenn Sie sich auch die Frage stellen, finden Sie auf den folgenden Seiten jede Menge Informationen, die die Antwort leichter machen.

Ihr
Mirko Kaiser

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