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Regelmäßiger Nikotin- und Alkoholkonsum: Da fehlt einiges


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ÖKO-TEST Spezial Vegetarisch und Vegan - epaper ⋅ Ausgabe 2/2015 vom 13.02.2015

Rauchen und regelmäßiges Trinken von Alkohol ist ungesund, das weiß jeder. Neben den langfristigen gesundheitlichen Folgen drohen auch Vitaminmängel. Doch die fehlenden Nährstoffe mit Tabletten zuzuführen, ist alles andere als ratsam.


Foto: Jill Chen/shutterstock

Mit jedem Zug aus der Zigarette gelangen nicht nur Schadstoffe in den Körper, sondern auch große Mengen an freien Radikalen. Diese greifen Zellen an und können Schaden anrichten. Radikalenfänger wie Vitamin E, Vitamin C und Betacarotin können diese aggressiven Moleküle weitgehend unschädlich machen – Raucher haben also einen deutlich höheren Bedarf an antioxidativen Vitaminen als Nichtraucher.

Diesen auf dem scheinbar bequemsten Weg mit entsprechenden Vitaminpillen zu decken, ist jedoch alles andere als ratsam. Denn besonders künstliches Betacarotin (Provitamin A) tut Rauchern nicht gut, sondern erhöht sogar noch das Lungenkrebsrisiko (siehe Seite 66ff). Rauchern wird deshalb von betacarotinhaltigen Tabletten und entsprechenden angereicherten Säften abgeraten.

Die negativen gesundheitlichen Effekte gelten aber nur für künstliche Vitamine. Raucher, die ihren erhöhten Vitaminbedarf decken wollen, tun dies am besten über eine gesunde Ernährung: In vielen Pflanzen kommt jede Menge Vitamin E vor – schon ein Esslöffel Weizenkeimöl deckt den Tagesbedarf. Vitamin- C-Bomben sind Zitrusfrüchte, grüner Paprika oder Kiwi. Betacarotin ist vor allem in gelb-grünen, orangen und roten Gemüsesorten und Früchten enthalten.

Neben Rauchern haben auch Gewohnheitstrinker einen deutlich höheren Vitaminbedarf. Wer regelmäßig viel Alkohol trinkt, riskiert vor allem eine Unterversorgung mit den B-Vitaminen, aber auch mit Vitamin D sowie mit Calcium. Das liegt zum einen daran, dass ein hoher Alkoholkonsum häufig mit einer mangelhaften und ungesunden Ernährung einhergeht. Zum anderen schädigt Alkohol die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes, sodass der Körper nur noch eingeschränkt Vitamine aufnehmen kann.

Da regelmäßige Trinker zudem eine größere Menge B-Vitamine brauchen, entsteht schnell ein Mangel an diesen für den Stoffwechsel wichtigen Vitaminen. Das kann zu Schäden an den Nervenzellen mit Empfindungsstörungen und Dauerschmerzen führen, warnt der Berufsverband Deutscher Neurologen. Neben der langfristig anzustrebenden Alkoholabstinenz können kurz- und mittelfristig dann Vitamin-B-Präparate dabei helfen, die Nervenzellen beim Wiederaufbau zu unterstützen. Das sollte jedoch mit dem Arzt abgesprochen werden.

Generell ist es natürlich besser, das Rauchen und Trinken aufzugeben oder zumindest stark zu reduzieren, als sich deswegen vitaminreich zu ernähren. Denn die langfristigen Schäden durch Nikotin und Alkohol können Vitamine und Mineralstoffe nicht ausgleichen.

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