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Oberste Geschossdecke: Gut und günstig dämmen


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ÖKO-TEST Spezial Umwelt & Energie - epaper ⋅ Ausgabe 9/2017 vom 21.09.2017

Mit kaum einer anderen Dämmmaßnahme kann man so preiswert so viele Energie kosten sparen wie mit der Dämmung der obersten Geschossdecke.


Foto: Steico SE

Überzählige Möbel oder kofferweise alte Kleidung – das alles staut sich in deutschen Dachgeschossen. Und die sind noch allzu häufig ungedämmt, weil sie oft zu niedrig zum Bewohnen und ohne bequemen Zugang sind. Mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) hat der Gesetzgeber hier die Schrauben angezogen: Bis Ende 2015 mussten betroffene Eigentümer handeln, sonst droht ihnen im schlimmsten Fall ein Bußgeld. Die oberste Geschossdecke ist die Decke von beheizten Wohnräumen gegen einen unbeheizten Dachraum. Die Dämmpflicht greift nur dann, wenn das Dach selbst nicht gedämmt ist. Betroffen sind in der Regel Gebäude, die vor 1969 gebaut wurden. Aber auch für ältere Gebäude gilt: Wurde die Decke oder das Dach mit mindestens vier Zentimetern Dämmstoff nachgerüstet, gilt die Anforderung als erfüllt. Ausschlaggebend ist der Mindestwärmeschutz nach DIN 4108, Teil 2.

Finanziell lohnt sich die Dämmung auf der Decke in vielen Fällen besonders, weil sie einfach und damit recht kostengünstig zu realisieren ist, relativ viel Heizenergie spart und so häufig bereits nach wenigen Jahren die Kosten wieder einspielt. Sollte das aus technischen Gründen nicht der Fall sein, können Hauseigentümer von der Pflicht entbunden werden. Und wer nicht gerade zwei linke Hände hat, kann die Dämmung auch selbst verlegen. Denn diese wird häufig einfach auf den Fußboden des Dachbodens gelegt und mit Span- oder OSBP-latten – alternativ mit Gipsfaserplatten – abgedeckt, wenn die Fläche begehbar sein soll.

Je nach Nutzung und Platzverhältnissen bieten sich verschiedene Dämmstoffe an. Soll der Dachboden begehbar sein, müssen die Dämmplatten druckfester und mit Platten aus Holzwerkstoff oder Gipsfaser abgedeckt sein. Muss nur hin und wieder der Schornsteinfeger auf den Dachboden, reichen entsprechend ausgestattete Laufwege oder bedingt begehbare Dämmstoffe aus. Bei nicht begehbaren oder sehr flachen Dachböden kann man die Dämmschicht von einem vom Dämmstoffhersteller geschulten Fachbetrieb aufblasen lassen.

Kurz und knapp: Häufig eingesetzte Dämmstoffe sind Steinwolle, Glaswolle, Polyurethan, Holzweichfaser, und Zellulose. Die EnEV legt auch hier einen U-Wert von mindestens 0,24 W/(m2K) fest. Die Kosten hängen vom Projekt ab, als Circawert kann man von 30 bis 40 Euro pro Quadratmeter für eine 12 bis 16 Zentimeter starke Dämmschicht ausgehen.

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