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Be open minded – auf allen Ebenen

Hi zusammen,

als langjähriger Weg-Gefährte der United Kiosk AG, begleite ich das UK-Team mit unserer Design-Agentur schon bald zwei Jahrzehnte lang. Aktuell bin ich aktiv in einer Fortbildung zum Corporate Happiness Expert. Diese Ausbildung dockt exakt dort an, wo sie in Zukunft zunehmend mehr gebraucht wird – im Inneren eines Unternehmens, bei den Menschen selbst. Als Designer wird von uns meist gefordert, das Außen zu gestalten. Das Innen ist aber meiner Meinung nach für den Aufbau einer soliden und gesunden Unternehmens-Entwicklung ein genauso wichtiger Baustein.

Eine meiner Aufgabe in dieser Ausbildung war es, meine persönlichen Ziele für die nächsten 10 Jahre zu planen. „Ächz! Zieleplanung, das schon wieder“, dachte ich mir und so manch‘ Leser hier wird vielleicht bei mir sein. 😊 Zunächst sollten wir die Ziele und Vorstellungen schriftlich festgehalten werden. Schadet nicht, tut gut. Die viel schönere Aufgabe aber ist, diese Ziele auch zu visualisieren.

Aufgabe

Meine Aufgabe in dieser Fortbildung war nun jene, dass ich mir einen Stapel alter Zeitschriften zusammensuchen soll, aus denen ich mir Dinge herausschneiden soll, die mich persönlich ansprechen oder berühren. Aus diesen inhaltlichen Schnipseln sollte ich dann eine ganz persönliche Collage bauen.

Der beste Kunde der Welt, wäre nicht der beste Kunde, wenn man sich nicht zu 100% auf ihn verlassen könnte. Ich rief also bei United Kiosk an, und fragte dort nach älteren Zeitschriften an, die ich für diese Aufgabe zerschnippeln darf.

So hatte ich eine ganze Tüte voller Zeitschriften bekommen, die ich dann erst einmal sichten durfte. 😊 An einem Donnerstag war dann der große Bastelabend. Ich habe inhaltlich leider nicht alle meine Vorstellungen draufbekommen. Es ist aber dennoch ein ganz nettes und interessantes Mindset geworden, dass ich mal im Groben erkläre, auch wie ich meine Ziele zuvor schriftlich angegangen bin.

Bzgl. der schriftlichen Ziele habe ich zunächst einmal alles in einzelnen Bullet-Points listenartig herunter geschrieben. Das habe ich dann 1-2-mal verfeinert und korrigiert, sodass ich am Ende 12 Punkte hatte. Irgendwie war mir das dann aber noch zu unübersichtlich, sodass ich versucht habe, die schriftlichen Ziele in Themen zu kategorisieren, die mich interessieren, bzw. die auch mein Leben betreffen. Zu diesen Kategorien gibt es dann jeweils 2-3 Vorstellungen / Ziele in Bullet Points gelistet. So kann das Auge dem Gehirn glaube ich besser und einfacher mitgeben, an was man gerade vielleicht verstärkter arbeiten möchte. Dabei sind die folgenden Kategorien herausgekommen:

  • Ich > Körper & Geist
  • Beruf > Mein Tun dabei
  • Beruf > Unsere Agentur
  • Hobby > Schreiben
  • Hobby > Musik
  • Hobby > Kampf & Kunst fürs Leben

Ja und mit diesen Inhalten und Details, habe ich dann begonnen all‘ diese Zeitschriften zu durchstöbern. Allerdings habe ich dann nicht wirklich darauf geachtet, ob ich jetzt zu allen diesen Kategorien etwas Passendes finde, sondern habe einfach darauf geachtet, was mich in diesem Moment persönlich anspricht – an Texten, Headlines, Bildern, etc. Und letztlich ist das nun genau so wie es sein soll. 😊

Das Ganze hat sich nun doch sehr bunt und lebendig gestaltet. Auch wenn hier jetzt nichts in punkto Familie auftaucht (da wir als Promis nicht in Zeitschriften zu finden sind 😊), sehe ich die Familie in all‘ meinen Welten aber immer darin integriert. Z.B. rechts im Hintergrund, wenn es um das Thema Reisen, Urlaube geht, Hund, Smoothies, das gemeinsame Altwerden, die gemeinsame Freiheit und Lebendigkeit geht, die wir versuchen neben einem ebenso lebendigen Alltag mit allem zu verbinden. Ich glaube, es zeigt ganz gut, dass sich bei mir Beruf und Privates nicht wirklich trennen lassen, da ich alle meine Hobbys auch mit dem Beruf verbinden kann, und umgekehrt. Ein Designer fährt eigentlich immer sehr gut damit, auch vielseitige Interessen zu haben, sowie jederzeit offen und neugierig zu bleiben. Ob das über Zeitschriften geschieht oder einfach darüber, dass die Sinne auf Empfang ausgerichtet sind – alles ist gut so wie es letztlich kommt oder gekommen ist.

Dennoch gibt es eben diese ganz persönlichen Dinge wie Körper & Geist, für die jeder selbst im Laufe seines Lebens die passende Einstellung seiner Stellschrauben finden sollte, kann oder muss. Das bleibt letztlich jedem selbst überlassen, und ein Patentrezept gibt es dabei leider nicht wirklich. Ich für meinen Teil habe unter Körper & Geist z.B. folgende Vorstellungen und Ziele, wenn ich mal ein paar Jahre weiter träume:

  • Vorstellungen > Geist: Mental frei & gelassen / zufrieden / Crazy & Happy / geistig clean
  • Vorstellungen > Körper: Gesund / beweglich & fit / körperlich clean
  • Vorstellung > Freiheit: Im Alltag einfach mal nichts tun, wenn mir danach ist, oder weil ich es energetisch gerade brauche. Mir nichts aufreden oder aufbrummen lassen, das energetisch nach unten zieht.

Kein muffeliger Alter Typ werden

Ja, meine Vorstellung ist es, im Alter kein muffeliger Typ zu sein, der nicht weiß, was er mit seinem Tag anfangen soll. Interessen sind ja ausreichend vorhanden. Und ich glaube, es gibt genug zu tun da draußen. Ich könnte in Workshops Taiji-Unterricht geben, das Thema Achtsamkeit in Unternehmen anpacken, oder mit dem »Werkzeugkoffer Design« auch die Zukunft und das Denken innerhalb der Wirtschaft mitverändern.

Ich musste auch gar nicht lange überlegen, ob ich Bin Laden mit in meiner Collage aufnehmen soll oder nicht. Er gehört mit hinein in das Thema Gesellschaft, da diese von uns als Menschen gestaltet wird, aber auch jederzeit verändert werden kann – sofern man sich als Teil darin sieht, der eine gewisse Verantwortung beisteuern möchte.

Hirn-Gassi

Am besten aber gefällt mir der kleine Typ daneben, der sein Gehirn Gassi führt. 🙂 Dieses Bild kann symbolisch aufzeigen, dass es immer wieder nötig ist, dass Hirn auch mal abzuschalten und »auszuführen«, damit die Schaltzentrale dort oben sozusagen auch mal auf die Beine kommen kann. Ach, wie schön. 🙂 Dieser Gedanke kommt aus meiner Bioenergetik-Ausbildung. In unseren Kursen kam es immer wieder vor, dass die Leute kalte Hände oder Füße hatten. Grund war dann meist der, dass die meiste Energie des Alltags, z.B. während dem stetigen Sitzen am Schreibtisch, im Kopf angereichert wurde. Man wird dann irgendwann automatisch zu kopflastig. Wir Menschen hirnen ohnehin leider viel zu viel und gleichen das dann energetisch aber oft nicht wieder nach unten aus. Man könnte in dem Moment auch von energetischer Balance sprechen.

Ein Beispiel: Gab‘ es solche Momente, sind wir in unseren Kursen aufgesprungen, um auf die Beine zu kommen. Wir sind durch den Raum gehüpft, haben uns ausgeschüttelt wie die Wilden Indianer am Lagerfeuer, oder haben unsere nervige Kopfenergie mit schnellen kleinen Schritten auf der Stelle, wieder in den unteren Teil des Körpers gebracht. Danach waren die Hände und die Füße in der Regel gut warm und der Kopf wieder frei.

5 Minuten Hirn-Gassi können da schon völlig ausreichen. Oder 30 Minuten gemütlich durch den Wald, in die Berge, raus in die Natur. Diese Vorstellungen harmonieren auch sehr schön mit dem Buch unten links im Eck. 😊

The Tree of Life

Ja, was gibt es noch so in meiner Collage? »The Tree of Life« ist vielleicht ganz interessant. Ich bin ein Kind der 70er und der gesamten 80er Jahre. Diese Jahre haben mich glaube ich sehr geprägt. Aber auch die 90er danach waren lehrreich für dieses Leben. Auf der einen Seite habe ich eine grundsolide Ausbildung genossen, auf der anderen Seite, waren da die durchgeknallten 80er Jahre mit im Spiel. Breakdance, Graffitis, Popper, Punker, Waver and more. Welch‘ tolle Gegensätze sich da finden ließen, und was für eine Lebendigkeit. Und ich bin froh, dass ich mir immer wieder einen Teil dieser durchgeknallten Neon-Zeit aufhebe und auch für mich persönlich herausnehme. Für mich selbst, für unsere Musik-Events oder einfach als schönen Rückblick, wenn der Alltag da draußen mal wieder etwas grauer ist, als er wirklich sein sollte.

Diese 80er und 90er Zeit hat trotz all‘ den gesellschaftlichen Bewegungen irgendwie auch mein Qualitätsdenken geprägt – vielleicht auch gerade deshalb, weil viel in Bewegung war. Interessant dabei ist, dass in Zeiten mit viel Bewegung innerhalb der Gesellschaft, auch die Chancen wieder größer stehen, sich auf die eigenen Träume zu besinnen. Vielleicht deshalb, weil die Zeitungen und Medien dann wieder überfüllt sind mit Zeug, dass unser Körper irgendwann nicht mehr in sich aufnehmen möchten, weil er es als überlastend empfindet. Was aber wieder zeigt, dass sich der Mensch im Grunde eigentlich doch mehr nach dem Positiven sehnt, als nach dem Düsteren und Negativen. Im Grunde sehnen wir uns alle doch nach den schönen kleinen und vor allem positiven Prämien, die uns das Leben in einer funktionierenden Gesellschaft Tag für Tag schenken kann, wenn wir diese Gesellschaft auch gemeinsam gestalten – wie in der Collage, das Alte mit dem Neuen zu verbinden.

Lebe nach Deinem persönlichen Geschmack – Choose your Flavour

Das wird eine der Herausforderungen für uns alle werden. Mit Respekt z.B. auch dem Mann in der Wüste (in der Collage ganz unten) zu begegnen, der all‘ diesem Chaos vielleicht bewusst aus dem Wege geht – oder gehen muss, seine Auszeit aber auch als Auszeit betrachtet. »Choose your Flavour«. Wähle Dein Leben nach Deinem ganz persönlichen Geschmack aus – und vergesse dabei nicht, dass es tausende unterschiedlicher Geschmäcker gibt, die einem jederzeit zur Seite stehen. Es gilt nur, aufmerksam zu sein. Vielleicht auch deshalb, damit wir bewusster lernen, unser Leben mit all‘ diesen Vielseitigkeiten zu leben, die uns bereitstehen. Denn eigentlich benötigt es nicht viel, um glücklich zu sein. Die Frage ist, warum viel zu wenige es wirklich sind.

Mit dieser bunten Vielfalt der Collage möchte ich einen Teil meiner bunten Welt nach außen teilen. Ich kann dabei nur für mich sprechen. Es ist wichtig, dass der Mensch nicht in einer Art »Trial & Error Modus« verharrt, der sein genial funktionierendes und organisches Wesen, in ein versteiftes System hineinführt, dass ihn, aber auch unsere Gesellschaft am Ende krank und unbeweglich macht. Viele, viele Menschen sind diesen »Trial & Error-Gefahren« heute täglich ausgesetzt und versuchen irgendwie das Beste daraus zu machen. Besser wäre – gemeinsam etwas daraus zu machen, damit die Welt dort draußen endlich mal die Chance erhält richtig aufblühen zu können, und die ständigen negativen Blockaden dieses Systems wie Neid, Hass, Eifersucht u.v.m. endlich mal der Vergangenheit angehören.

Fazit – Zeitschriften werden persönlicher

Mein Fazit für diese Aufgabe: Ich kann diese Art von Aufgabe eigentlich nur jedem empfehlen. Alleine schon aus dem Grund, weil man seine Zeitschriften oder Bücher dann aus einer ganz neuen Perspektive betrachtet, weil sie plötzlich auch zu etwas ganz, ganz Persönlichem werden, dass man neu wertschätzen lernt in all‘ diesen Zeiten von Fake News und Co.

Be open minded – auf allen Ebenen.

 

Lieben Gruß, Toby