Publishers’ Summit 2014
Seit 2009 bin ich nun schon Stammgast auf der Publishers‘ Summit und jedes Jahr bin ich wieder begeistert, fasziniert und überwältigt von der spürbaren Innovationsfreude und den gesammelten Erfahrungen meiner Branchenkollegen.
Wie jedes Jahr gab es auch gestern und heute wieder viele Vorträge, Studien und Diskussionen rund um die Perspektiven und Trends in der Verlags- und Medienbranche. Dieses Jahr standen dabei vor allem die Leute im Vordergrund, ohne die es keine Zeitung, keine Nachrichten im TV und keine Reportage im Radio gibt: Die Journalisten.
Guter Journalismus vs. den Rest der Welt
Guter Journalismus kann nur existieren wo die Pressefreiheit uneingeschränkt, die Recherche gründlich und die Anerkennung für die geleistete Arbeit zufriedenstellend sind. Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist es noch lange nicht: In vielen Staaten der Welt wird die Presse für staatliche Zwecke instrumentalisiert und die wahre Meinung unterdrückt. Auf der Weltkarte der Pressefreiheit ist Deutschland übrigens auf Platz 14 von 180.
Gründliche Recherche braucht Zeit. Wer Lesern die Welt erklären will oder auch nur einen kleinen Teil dieser verständlicher machen möchte, benötigt Zeit und Raum um Wissen zu sammeln, zu ordnen und aufzubereiten. Wenn allerdings selbst die Redaktionen der größten Zeitungen immer weiter schrumpfen und mit anderen fusioniert werden, wer hat dann noch Zeit lange Interviews zu führen und spannende Fotostrecken zu erstellen?
Der Grund und zugleich auch die Lösung dieser „Krise des Journalismus“ liegen in der noch fehlenden Anerkennung der journalistischen Arbeit. Die Leser sind es gewohnt kostenlos im Internet zu lesen, von Apps beraten zu werden und Informationen direkt über Soziale Netzwerke und andere Plattformen zu erhalten und sofort weiterzugeben. Der Journalismus muss einen Weg finden, wie er sich in diese neue Generation des Lesens integriert und wie er die Leser davon überzeugen kann, dass es sich lohnt für Qualitätsjournalismus zu zahlen.
Was sonst noch spannend war.
Ich war begeistert von den Vorträgen von Günther Oettinger und Dr. Thomas de Maizière. Und auch Verlagsmanager wie Julia Jäkel von Gruner + Jahr oder Dr. Andreas Wiele (Axel Springer) gaben mir genügend Stoff zum Denken.
Der VDZ ehrte Estland, Litauen und Lettland mit der „Goldenen Victoria für die Europäer des Jahres“ und würdigte damit das friedvolle Engagement der Unabhängigkeitsbewegungen der Länder. Die „Goldene Victoria für das Lebenswerk“ erhielt Alt-Bundespräsident Herzog, als „Unternehmer des Jahres“ wurde Ralf Dommermuth geehrt (united internet).
Trotz vollem Zeitplan: Für ein interessantes Gespräch ist immer Zeit. Auf dem Bild oben spreche ich mit Herr Salzmann (Grossist) und Herr Hoffmann (Vertriebsleiter Conde Nast Verlag).
Dieses und viele weitere Bilder von der Publishers‘ Summit 2014 gibt es übrigens auch auf der Homepage des VDZ.