DAS IST ER Ein anders verpackter Golf VII. Bedeutet: modularer Querbaukasten (MQB) als Basis, anfangs noch Euro-5-Diesel. Neben dem Dreitürer ist seit 9/2012 der fünftürige Sportback erhältlich, seit 5/2013 gibt es auch eine Stufenhecklimousine, und im Januar 2014 ergänzte das bügellose Cabrio das A3-Programm.
DAS KANN ER Mit Qualität überzeugen. Sorgfältig ausgewählte und penibel eingepasste Bauteile, fein klickende Schalter, Leichtigkeit und Präzision in der Handhabung. Das kann in der Kompaktklasse keiner besser. Neben Benzinern (105 bis 400 PS), Dieseln (105 bis 184 PS) gab es den A3 Sportback von 2014 bis Anfang 2018 auch als Plug-in-Hybrid e-tron (204 PS Systemleistung). Die Erdgasvariante g-tron (110 PS) führt die Tabelle des AUTO BILD-Dauertests an – Note 1!
DAS MACHT ÄRGER Das optionale MMI stürzte anfangs oft ab, neue Software beseitigt das Problem. Knarzende Gurtschlösser werden mit Filz beklebt und sind dann ruhig. A3 mit Doppelkupplungsgetriebe (S tronic) zeigen verschiedene Fehler von falsch eingefülltem Öl bis zu Spänen im Kreislauf, der Ruckelneigung sollen verschiedene Updates abhelfen. Chronisch sind die Poltergeräusche aus dem Magnetic-ride-Fahrwerk (Option).
DAS IST ER Die zweite Auflage des Edel-Golf im Audi-Kleid, in neunjähriger Bauzeit weiterentwickelt vom rumpeligen Pumpe-Düse-Diesel zum geschmeidigen Common-Rail-Motor. 2004 kam der Fünftürer mit Singleframe-Grill; ab Juni 2005 auch der Dreitürer.
DAS KANN ER Die Motorenbandbreite ist üppig: Benziner von 102 bis 340 PS, Diesel von 90 bis 170 PS, seit 2006 ist auch DSG lieferbar. Top-Motorisierung: der RS 3 mit 340-PS-Fünfzylinder und Allrad. Fahrwerk: mehrfach geändert von hart auf weich und zurück.
DAS MACHT ÄRGER Beim beliebten 2.0 TDI mit den Motorkennbuchstaben BKD rissen anfangs oft die Zylinderköpfe. Kupplung und Zweimassenschwungrad sind bei allen TDI grenzwertig dimensioniert. Rückrufe betrafen das Entlüftungsventil der hydraulischen Kupplungsbetätigung in den Baujahren 10/2003 bis 6/2005. Bei Common-Rail-Motoren konnte es zu Rissen in den Druckleitungen kommen (2010 bis 2012); am DSG-Getriebe von 9/2008 bis 7/2009 behob ein Software-Update ruckhaftes Herunterschalten. Auch beim A3 nach wie vor ein Dauerthema: immer wieder Steuerketten bei den 1.2 und 1.4 TFSI.
Das TÜVUrteil
In meiner Badewanne bin ich Kapitän: hohe Gürtellinie. Hemmt die Luftzufuhr, steigert die Geborgenheit
FAHRWERK
Das aktuelle Modell ist hier über jeden Zweifel erhaben, der Vorgänger hingegen macht im Alter schon mal Ärger. Dann kommen Federbrüche vor, die Antriebswellen fallen bereits ab dem sechsten Jahr unangenehm auf. Rost ist jedoch überhaupt kein Thema, und auch die Lenkung überzeugt mit unbedingter Solidität.
LICHT
Hier gilt sinngemäß das Gleiche wie fürs Fahrwerk, ab dem achten Jahr steigt die Mängelquote leicht an, bleibt aber noch immer im grünen Bereich.
BREMSEN
Wirkung und Gleichmäßigkeit von Betriebsals auch der Handbremse geben kaum je Anlass zu Beanstandungen; die Bremsleitungen scheinen gar vollkommen immun zu sein. Rügen müssen die Prüfer einzig die Bremsscheiben des neuen A3, die schlechtere Noten bekommen als die des älteren Modells.
UMWELT
Da haben beide A3-Generationen eine weiße Weste, Abgasanlagen und Motormanagement arbeiten langfristig zuverlässig. Ölverlust ist kein großes Thema, bei der fünften HU jedoch überschreitet die Quote leicht den Durchschnittswert, das sollten Interessenten im Auge behalten.
FAZIT
A3 sind gesucht und teuer, liefern aber serienmäßig eine hohe Wahrscheinlichkeit mit, die nächste Hauptuntersuchung stressfrei absolvieren zu können. Rote Felder gibt es im Diagramm unten nur ein einziges – ein gutes Zeichen. Die Mängelquoten halten sich in allen Jahrgängen fast immer unter dem Durchschnitt. Somit ist der A3 sein Geld wert.