Vor 2000 Jahren suchten römische Soldaten in Germanien nach Bodenschätzen. Dank eines hartnäckigen Archäologiefans wissen wir jetzt, wie nah sie einer gigantischen Silbermine in Rheinland-Pfalz waren – bevor sie aufgaben.
ILLUSTRATION ARIA SAFARZADEGAN
DER ABSATZ IST LEICHT ZU ÜBERSEHEN. In seinen „Annalen“ erzählt der römische Historiker Tacitus eine Geschichte, die man nirgendwo sonst findet: über einen unbeliebten Statthalter, der Legionäre zwang, in einem gefährlichen Bergwerk an der Grenze des Imperiums zu schuften. Zugetragen habe sich dies während der Regierungszeit von Kaiser Claudius (41–54 n. Chr.). Den Ort beschreibt Tacitus vage als „im mattiakischen Territorium“ gelegen, knapp außerhalb des römisch besetzten Gebiets Germania Superior. Das Ziel war klar: Man wollte mehr von dem Metall finden, das das Römische Reich wirtschaftlich am Laufen hielt.
Silber floss von Patriziern, Beamten und ...