Ein schöner Rücken kann nicht nur entzücken. Mit einer trainierten Muskulatur steigert er zusätzlich unser Wohlbefinden. Die Rückenmuskulatur stützt die Knochen und entlastet Bänder und Gelenke. Damit sie fit bleibt, müssen wir uns bewegen. Dafür braucht sich niemand in der Muckibude mit schweren Gewichten abzurackern. Richtig ausgeführte Gymnastikübungen können für den Rücken sogar viel effektiver sein. Sie stärken die vielen kleinen, tief liegenden Muskeln unmittelbar um die Wirbelsäule, die man von außen gar nicht sieht. Laut dem Deutschen Orthopäden-Verband reichen schon zehn Minuten Gymnastik, allerdings möglichst mehrmals pro Woche, um Rückenschmerzen vorzubeugen (siehe Übungsvorschläge auf Seite 109).
Wer körperlich mehr tun möchte, fordert seinen Körper zwei- bis dreimal pro Woche mit Sport – allein, in der Gruppe oder an Fitnessgeräten im Studio. Während Orthopäden Sportarten früher in „rückenfreundlich“ und „rückenschädlich“ einteilten, sind sie heute nicht mehr so strikt. Sport soll Spaß machen – dadurch bleibt man auch langfristig dabei. Mit der richtigen Technik und einem begleitenden Muskeltraining eignet sich fast jede Sportart, um den Körper zu stärken und Muskeln aufzubauen. Wichtig ist, sich nicht zu überfordern. Anfänger sollten eine neue Sportart unter Anleitung lernen und die dafür nötige Fitness langsam aufbauen.
Von regelmäßigem Sport profitiert nicht nur das Muskelkorsett, sondern über Umwege auch der Rücken. Denn wenn wir uns bewegen, baut der Körper Stresshormone ab. Das entspannt – und tut dadurch dem Rücken gut. Stress ist nämlich ein nicht zu unterschätzender Auslöser für Rückenschmerzen. Einer repräsentativen Studie der Techniker Krankenkasse und des FAZ-Instituts vom Januar 2009 zufolge leiden zwei Drittel der Menschen, die unter Dauerstress stehen, an Muskelverspannungen und Rückenschmerz. Wer sich also wieder mal über den Kollegen geärgert hat, der setzt sich nach Feierabend am besten in Bewegung – zum Joggen oder Tanzen oder Schwimmen.