Gudrun Kothe hat jahrelang ihre demenzkranke Mutter gepflegt. Sie wollte sie nie ins Heim geben – und hatte am Ende doch keine andere Wahl. Der Gedanke an diesen Gewissenskonflikt lässt die promovierte Germanistin nicht los.
Foto: Silke Goes
Die Krankheit meiner Mutter äußerste sich zum ersten Mal vor etwa zehn Jahren. Es war ein fürchterlich heißer Tag. Mein Sohn hatte meine Mutter gerade von zu Hause abgeholt, denn wir wollten gemeinsam in den Urlaub fahren. Ich kann mich noch genau erinnern: Sie setzte sich zu mir in die Küche und begann plötzlich, lauter wirres Zeug zu reden. Zwischendurch lachte ...