... sein und vielleicht schon eine kleine Milchmahlzeit zu sich genommen haben.
6. Besonders verträgliche, milde Gemüsesorten sind neben Möhre und Pastinake Zucchini oder Kürbis. Bei Kartoffeln die grünen Stellen immer großzügig entfernen, sie enthalten das Nervengift Solanin. Vorsicht ist anfangs geboten bei nitratreichem Gemüse wie Fenchel und Spinat.
7. Zu Anfang immer nur ein Nahrungsmittel füttern, so lernt euer Baby, die einzelnen Aromen zu unterscheiden. Es können bis zu zehn Versuche notwendig sein, bis das Kleine die neue Nahrung akzeptiert. Vom ersten Löffel Brei bis hin zu größeren Mengen können durchaus einige Wochen vergehen. Ihr dürft auch gut und gerne ein paar Tage Pause machen und zwischendurch wieder voll stillen. „Wenn das Baby den Brei verweigert, macht man am besten einfach drei Tage ,Urlaub‘ vom Essenlernen und probiert es danach ohne Stress weiter“, empfiehlt auch die Expertin Ingeborg Hanreich.
8. Am einfachsten ist die Einführung neuer Zutaten vor dem siebten Monat. Mit dem Zufüttern jedoch nicht vor der 17. Woche beginnen. Nieren und Verdauungstrakt der Kleinen sind noch nicht in der Lage, feste Nahrung richtig zu verarbeiten.
9. In der Einführungsphase sollte das Baby zuerst dünnen, später mit etwa acht bis neun Monaten dickeren, zerdrückten Brei und schließlich zerdrückte Kost mit weichen Stückchen bekommen. Ab dem zehnten Monat könnt ihr euch dann langsam an die Familienkost herantasten, also auf richtig feste Nahrung, umzusteigen. „Mit einem Jahr können die Kleinen fast essen und trinken wie die Großen – Ausnahmen sind natürlich Kaffee, Schwarz- und Eistee und selbstverständlich Alkohol“, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin.
10. Es empfiehlt sich, Brei auf Vorrat zu kochen und dann portionsweise einzufrieren. Praktisch hierfür sind Eiswürfelbehälter. Dann könnt ihr den Brei bei Bedarf aus dem Tiefkühler nehmen und kurz aufkochen. Das spart ordentlich Zeit, wenn eurer Baby Hunger hat und ungeduldig wird.
KARTOFFELN, FLEISCH UND FISCH IN BREI-FORM
11. Hat sich euer Baby an den Gemüsebrei gewöhnt, steht als Nächstes der Gemüse-Kartoffel-Brei auf dem Speiseplan der kleinen Genießer. Der Brei wird also durch Kartoffeln ergänzt. Die Kartoffeln nur stampfen, nicht pürieren – ansonsten werden sie durch die Stärke zu einer schleimigen, zähen Masse. Anschließend wird der dritte Brei, der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei, eingeführt. Dem Brei wird eisenreiches, mageres Fleisch hinzugefügt. Das Fleisch beim Schlachter eures Vertrauens fein durchdrehen lassen. Und auf Bio-Ware achten, wenn möglich. Am besten erst mit einer Sorte, zum Beispiel Rind, starten. Später kann man dann auch variieren und Schwein, Geflügel und Lamm anbieten. Einmal in der Woche sollte statt Fleisch Fisch auf dem Speiseplan stehen. Fetter Fisch wie Lachs enthält wichtige Omega-3-Fettsäuren. In diesen Brei gehört auch immer ein Esslöffel Öl, am besten Raps- oder Leinöl.
FÜR KLEINE VEGETARIER – GEHT ES AUCH OHNE FLEISCH?
12. Wenn Eltern auf Fleisch verzichten möchten, sollten sie unbedingt auf andere eisenreiche Beikost zurückgreifen. Anstelle von Fleisch kommt dann Hafer oder Hirse in den Gemüsebrei. Diese sind nämlich reich an Eisen – und das braucht euer Baby besonders im zweiten Lebenshalbjahr für das Wachstum. Auch wichtig für den vegetarischen Brei: Vitamin C. Den Brei deshalb am besten mit frischem Obst und Gemüse kombinieren.
13. Bei Obst und Gemüse nur erntefrische, saisonale Ware kaufen und wenn möglich in Bio-Qualität, denn es enthält die wenigsten Schadstoffe. Alternativ kann auch auf Bio-Tiefkühl-Ware ohne jegliche Zusätze zurückgegriffen werden.
14. Salzige Speisen wie Parmesan, Speck, Räucherfisch oder -schinken erst mal vermeiden. Fertiggerichte enthalten ebenfalls viel Salz, sind deswegen genauso tabu wie Salz im selbst gekochten Gemüsebrei.
WENIGER STILLEN UND FLÄSCH-CHEN – DAFÜR MEHR BEIKOST
15. Etwa vier Wochen nach Einführen des Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breis wird die nächste Milchmahlzeit durch den Milch-Getreide-Brei ersetzt. Er wird gerne abends gefüttert, weil das enthaltene Getreide, meistens Hafer, schön satt macht. Anschließend, wieder ca. vier Wochen später, wird dem Kind dann der Obst-Getreide-Brei am Nachmittag angeboten. Er schmeckt schön süß und wird von den meisten Babys sehr gerne gegessen.
KARIESGEFAHR FÜR DIE KLEINEN
16. Den Brei nicht im Fläschchen füttern, so verliert das Baby sein natürliches Sättigungsgefühl, und es kann überfüttert werden. Wenn es nicht essen mag, ist es vielleicht satt oder einfach noch nicht so weit, Beikost zu probieren. Auch von Quetschies und Abendfläschchen als Einschlafhilfe sollte man absehen – denn durch den hohen Zuckergehalt bzw. das Nuckeln können Karies und Übergewicht entstehen.
17. Im Idealfall solltet ihr einen anderen Löffel zum Probieren des Breis verwenden. Ansonsten können Kariesbakterien von euch auf euer Baby übertragen werden.
18. Auf zuckrige Lebensmittel sollte so lange wie möglich verzichtet werden. Das gilt auch für Säfte oder zuckerhaltige Tees. Euer Baby entwickelt dadurch schon frühzeitig eine Vorliebe für Süßes, die später zu Übergewicht führen kann.
19. Mit Beginn der Beikost solltet ihr eurem Baby auch Wasser zum Trinken anbieten. Keine Sorge, wenn es anfangs nur wenig trinkt. Durch die Milchmahlzeiten ist die Flüssigkeitszufuhr gewährleistet. Als ideales Getränk sind zuckerfreie Tees oder Wasser geeignet. Am besten nicht zu kaltes Leitungswasser (wenn der Nitratgehalt unter 20 mg liegt) oder Mineralwasser ohne Kohlensäure und mit dem Vermerk „geeignet zur Zubereitung von Säuglingsnahrung“.
20. Kuhmilch ist im ersten Lebensjahr als Getränk ebenfalls nicht geeignet, da sie in großen Mengen die Nieren belasten kann. Der Milch-Getreide-Brei kann aber mit Vollmilch (3,5 Prozent Fett) angerührt werden. Außerdem geeignet sind pasteurisierte oder H-Milch. Natürlich geht auch Säuglings- oder Muttermilch. Roh- und Vorzugsmilch jedoch nicht, da sie Bakterien enthalten können. Sojamilch und Sojaprodukte nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt verwenden. Auch Honig ist in den ersten zwölf Lebensmonaten für die Kleinen tabu, da er Keime enthalten kann.