... werden.
Wie haben Ihre Kunden auf die veränderten Arbeitsbedingungen reagiert?
Einige davon wussten nicht, ob sie uns ins Gebäude lassen können. Auch die Hygienekonzepte erschwerten die Situation. Einzel-ne Kunden haben sehr strenge Maßnahmen eingeleitet, allerdings durften wir als Dienstleister oft als eine der wenigen Ausnahmen in die Unternehmen.
Bieten Sie spezielle „Zurück-im-Büro“-Dienstleistungen, darunter die Wiederinbetriebnahme der Kaffeemaschine etc., an?
Wir haben keine konkreten Werbeaktionen gemacht, sondern sind mit Anfragen individuell umgegangen. Bei uns wird Kundennähe großgeschrieben, deshalb haben diese sich bei uns gemeldet, wenn sie etwas gebraucht haben. Zudem war es bei vielen unserer Auftraggeber so, dass sie den Betrieb gar nicht komplett schließen mussten.
Gibt es Veränderungen bzw. Trends beim Kaffeekonsum in Büros?
Die Themen Hygiene, Reinigung und Desinfektion sind inzwischen etwas präsenter. Somit wird ebenfalls das bargeldlose Bezahlen wichtiger. Ich habe außerdem beobachtet, dass etliche Kunden auf Frischmilch verzichten wollen. Hier existieren Vorbehalte gegenüber der Hygiene. Allerdings gibt es diesbezüglich überhaupt kein Problem, wenn man die Maschine regelmäßig – also einmal pro Tag – reinigt.
Wie muss sich die Kaffeeversorgung in Büros verändern, um sich den neuen Arbeitsbedingungen anzupassen?
Kaffee-Ecken werden sich insofern verändern, als dass sich nicht mehr mehrere Mitarbeiter an einem Gerät bedienen. Die Tendenz wird hin zu kleineren, dezentralen Lösungen mit zwei oder drei aufgestellten Maschinen gehen, denn so können Menschenansammlungen vermieden werden.
Inwieweit spielen „Megatrends“ wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung dabei eine Rolle?
Beides sind präsente Themen in unserer Branche. Die Digitalisierung steht sogar noch ein bisschen mehr im Zentrum, denn sie vereinfacht Arbeitsabläufe. Digitale Technologien haben wir vor der Coronakrise in kleineren Schritten vorangetrieben, nach der ersten Viruswelle haben wir sie dann stark angepackt. Digitalisierung verbessert die Produktivität, auch wenn es ein wenig dauert, bis alle Mitarbeiter die neuen Arbeitsschritte angenommen haben.
Nachhaltigkeit ist grundsätzlich ein Thema, wobei unser Unternehmen schon vor der Pandemie entsprechend agiert hat. Hier kann man überlegen, ob man Bohnen zum Beispiel vom regionalen Lieferanten einkauft oder ob man etwa Fairtrade- oder Biobohnen anbietet.
Welche Entwicklung sehen Sie in puncto kontaktloses Bezahlen?
Bargeldloses Bezahlen war vorher schon relevant, aber die Pandemie war hier ein Wirkbeschleuniger. Das merkt man beispielsweise daran, dass man inzwischen auch in Bäckereien oder Metzgereien ohne Bargeld bezahlen kann, was vorher undenkbar war. In Rosenheim konnten wir sogar das gesamte Eishockeystadion bargeldlos ausstatten. Das Hygienekonzept für das Stadion sah kontaktloses Bezahlen vor, um Zuschauer wieder einlassen zu können. Den Plan haben wir zwar schon vor zwei, drei Jahren vorbereitet, er ist jedoch ein Jahr früher umgesetzt worden als ursprünglich vorgesehen.
Danke für das Gespräch!
Carolin Merl