In der algerischen Sahara liegt ein besonderer Ort – das größte Museum prähistorischer Kunst der Welt.
AUF DEN GRÜN ENEBENEN Nordafrikas stand einst ein Angehöriger einer Jäger-und-Sammler-Gemeinschaft vor einer mächtigen Wand aus orangefarbenem Sandstein. Der Fels war wie geschaffen als Leinwand; ein schwerer, gerundeter Stein diente als Werkzeug. Wie andere Künstler der Jungsteinzeit wählte auch dieser ein vertrautes Motiv: einen großen, gemusterten Tierkörper mit langem, geschwungenem Hals und adlerartigem Kopf. Die fernen Nachkommen dieses Menschen würden ihr Leben auf ständiger Wanderung verbringen, immer auf der Suche nach kostbaren Ressourcen. Doch in jener Zeit des Überflusses hatte der Künstler die Muße, die Linien in den Stein zu treiben – Schlag um Schlag. So tief, dass sie Jahrtausende überdauerten.
Wer heute an derselben Stelle steht, kann die eineinhalb Meter hohe Gravur einer Giraffe ...



