FOTOGRAFIN IN DER SCHUSSLINIE
Sie stand als Model nicht nur selbst vor der Kamera, sondern hielt als Kriegsberichterstatterin auch das Leid an der Front des Zweiten Weltkriegs in ausdrucksstarken Fotos fest. Was sie dabei sah, hat sie nie mehr losgelassen. Heilung fand eine der abenteuerlustigsten Frauen des 20. Jahrhunderts ausgerechnet am Herd
Inspirierendes Leben
Nein, sagt Lee Miller. Dies ist ab den 50er-Jahren immer wieder ihre Reaktion, wenn ein Museum Arbeiten von ihr für eine Ausstellung leihen möchte. Schließlich seien die Negative alle im Krieg verloren gegangen und außerdem seien die Bilder auch nichts Besonderes gewesen. „Ja, ich habe Fotos gemacht“, antwortet sie denen, die hartnäckig bleiben, „aber das ist sehr lange her.“ Sie sagt dies so bestimmt, dass ihr die Leute schließlich glauben. Lee Miller? Das ist doch die amerikanische Frau des britischen Kunstkurators und Malers Roland Penrose, denken viele. Wenn sie selbst in den 60er-Jahren für etwas bekannt ist, dann sind das weniger ihre eindringlichen Fotos von der Front des Zweiten Weltkriegs, vielmehr ist es ihre Kochkunst. Für die Künstlerfreund:innen ihres Manns kreiert sie auf ihrem Landsitz in Südengland außergewöhnliche Gerichte: grünes ...