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Lösungen für jeden individuellen Anspruch


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KÜCHENhandel Spezial - epaper ⋅ Ausgabe 1/2022 vom 09.06.2022

Küchenarbeitsplatten sollten robust und hitzebeständig sein, resistent gegen Feuchtigkeit und Flecken, einfach zu reinigen und hygienisch. So weit, so naheliegend. Arbeitsplatten haben aber nicht nur eine praktische Funktion, sie bestimmen auch die Küchenoptik maßgeblich mit. Dekore und Materialien sollten zur Kücheneinrichtung passen und ihren Ausdruck durch eine gelungene Planung unterstreichen. Mit Arbeitsplattenmaterial lassen sich auch Kanten, Wangen, Rückwand und Theke gestalten.

Beton

Eine Betonarbeitsplatte bringt mit ihrer rauen Oberfläche Loft-Charme in die Küche und ist außerdem kratzfest. Allerdings ist das Material sehr schwer und deshalb nur für stabile Unterbauten geeignet. Es sollte auch geklärt werden, ob der Küchenboden das Gewicht der Platte aushält. Bei Arbeitsplatten aus Beton ist es sinnvoll, die Oberfläche abzuschleifen und zu polieren, denn dadurch schließen sich die Poren des Materials, die Platte kann leichter gereinigt werden. Zusätzlich schützt man das Material, indem man es mit Öl oder Naturwachs versiegelt, allerdings muss man diese Behandlung öfter auffrischen. Eine synthetische Versiegelung schützt dagegen dauerhaft vor Flecken – sogar Fett und grobe Verschmutzungen können dann der Platte nichts mehr anhaben. Allerdings wirkt der Beton dadurch weniger rau und bekommt eine weichere Haptik.

Naturstein: Granit, Kalkstein, Marmor und Schiefer

Bei Arbeitsplatten aus Naturstein hat man die Wahl zwischen Granit, Kalkstein, Marmor und Schiefer. Steine, die edel wirken und eine individuelle Oberflächenmusterung sowie eine große Auswahl an Farben bieten, die jedoch auch ihren Preis haben. Ein großer Vorteil: Natursteine sind hitze-, schnitt- und kratzunempfindlich und auch Wasser kann ihnen meist nichts anhaben. Besonders robust: Granit. Er hält Temperaturen von bis zu 600 Grad aus und ist besonders unempfindlich gegen Flecken und Kratzer. Außerdem lässt sich die glatte Oberfläche des Steins sehr einfach reinigen. Marmor ist etwas weicher, dadurch anfälliger für Kratzer und andere Schäden und auch fleckempfindlicher, da er leichter Flüssigkeit aufsaugt und auch säureempfindlicher als Granit ist. Auch Schiefer kommt an die Härte von Granit nicht heran und ist anfällig für Kratzer. Teilweise können sogar Stücke aus dem Material herausplatzen. Meist wird Schiefer gebrochen und nicht geschliffen, wodurch eine unebene Oberfläche entsteht – unpraktisch für das Hantieren mit Schneidbrettern. Arbeitsplatten aus Naturstein sind nicht nur glänzend poliert erhältlich. Die Steinoberfläche kann auf verschiedene Art und Weise behandelt werden. Zur Wahl stehen auch matte strukturierte, satinierte, geflammte oder patinierte Oberflächen. Eine besonders angenehme, lederartige Haptik bieten Natursteinarbeitsplatten mit Leather-Look-Oberfläche, wie sie der Hersteller Strasser im Sortiment hat. Kalkstein – am bekanntesten ist der beigefarbene Travertin – ist als Arbeitsplatte eher ungeeignet, da das Material sehr anfällig für Flecken ist und sehr schnell Flüssigkeiten aufnimmt. Das Templer Natursteinwerk bietet auch den regionalen Jura an und Wachenzeller Dolomit, beides Natursteine aus regionalen Vorkommen.

Diese harmonische Lösung von AKP Arbeitsplatten wertet die Insel auf. Die Arbeitsplatten mit Wangen können auf Gehrung verklebt werden. Optisch ist dieser Verbund ein echter Hingucker.

Holz

Holz bringt Natürlichkeit in die Küche, wärmt optisch und erzeugt eine wohnliche Stimmung. Allerdings sind selbst harte Holzarten nicht allzu robust, schwere Töpfe können Dellen, Küchenmesser und andere scharfkantige Gegenstände Schnitte hinterlassen. In den entstandenen Ritzen können sich Bakterien sammeln. Deshalb: Nie direkt auf der Arbeitsplatte schneiden. Holz ist nur bedingt hitzeresistent, heiße Töpfe hinterlassen schnell Verfärbungen oder gar Brandflecken. Auch ist das Material anfällig für Flecken und quillt schnell, wenn Feuchtigkeit eindringt. Dagegen schützt man sich, indem man alle Fugen gut versiegelt – insbesondere die rund um Spüle und Kochfeld. Um das Naturmaterial haltbarer zu machen, kann man es entweder mit Öl imprägnieren oder mit einem speziellen Lack versiegeln, wobei Letzteres dem Material seine natürliche Haptik nimmt und durch den entstehenden Glanzeffekt das Holz auch optisch weniger natürlich wirkt. Bei einer geölten Arbeitsfläche sollte der Schutz regelmäßig erneuert werden, damit das Holz schön bleibt. Geöltes Holz hat den Vorteil, dass man die Platte bei Flecken und kleineren Schäden einfach abschleifen kann – auch ein Vorteil gegenüber Arbeitsflächen aus anderen Materialien.

Corian

Corian ist ein Kunststein, der zum Großteil aus dem Mineral Aluminiumhydroxid und Acrylharz besteht und sich durch eine seidige Oberfläche auszeichnet. Das Material wird in Form gegossen und kann so sehr variabel eingesetzt werden – zum Beispiel in Form einer Arbeitsplatte, die fugenlos ins Spülbecken übergeht. Corian ist zwar härter als Holz, allerdings sollten auch auf Arbeitsplatten aus Corian zum Schneiden stets Küchenbretter verwendet werden, da sonst Kratzer auf der Oberfläche entstehen. Auch ist Corian nur kurzzeitig gegen Hitze resistent, heiße Töpfe und Pfannen dürfen nicht auf der Arbeitsplatte abgestellt werden. Corian ist in mehr als 100 Farben erhältlich und kann auch lichtdurchlässig hergestellt werden – ideal für alle, die in ihrer Küche mit Lichteffekten spielen möchten.

Quarzkomposite

Quarzkomposite wie Zodiaq oder Silestone bestehen zu 93 Prozent aus Quarz, der durch Farb- und Dekorstoffe wie Glas oder Spiegelstückchen ergänzt und mit Acrylharz zu Platten verbunden wird. Quarzkomposite können in vielen unterschiedlichen Dekoren produziert werden. Aufgrund des hohen Quarzanteils ist das Material sehr kratzbeständig, sodass Messer auf der Arbeitsplatte im Normalfall keinen Schaden anrichten können. Da Quarzkomposite nicht porös sind, dringen Flüssigkeiten und Keime nicht in die Arbeitsplatte ein – sehr vorteilhaft für die Küchenhygiene. Obwohl das Material hitzebeständig ist, sollte man kein heißes Kochgeschirr direkt auf der Arbeitsplatte abstellen, da es bei sehr hohen Temperaturen zu irreparablen Schäden an der Oberfläche kommen kann.

Dekton

Das Material „Dekton“ nimmt unter den Küchenarbeitsplatten eine Sonderstellung ein, da es mit keinem anderen neuen Material wie Corian oder Quarzkomposite vergleichbar ist. Dekton wird genau wie Silestone exklusiv vom Unternehmen Cosentino gefertigt. Dazu werden Rohstoffe, wie sie auch bei der Herstellung von Glas- oder Porzellanoberflächen eingesetzt werden, anfangs mit 25.000 Tonnen kalt gepresst. Danach werden diese Platten im Ofen gesintert – was einem „Ausbacken“ der Platten gleichkommt. Ein anschließendes Polierverfahren sorgt für geschlossene Oberflächen, denen weder Hitze oder scharfe Gegenstände etwa anhaben können. Auch sind Dekton-Arbeitsplatten gegen Flecken, UV-Licht und Wasser geschützt. Das Material ist in Stärken von 0,8 bis 3 cm lieferbar und sowohl uni als auch mit individuellen Optiken wie von Holz zu haben.

Strasser macht mit seiner einzigartigen Marbelous-Oberfläche Marmor für die Küche hoffähig. Durch die spezielle Oberflächenveredlung wird die Säureempfindlichkeit reduziert, die Anti-Fingerprint-Ausstattung verhindert sichtbare Fingerabdrücke. Durch die Verbindung der Eigenschaften von ?Leather Look? und der polierten Variante wird mit ?semi gloss? eine völlig neue ? glatte und samtig matte ? Oberfläche geschaffen AKP bietet in seiner Massivholzkollektion Arbeitsplatten aus Echtholz. Die Hölzer (im Bild eine Kernesche) sind FSCzertifiziert und stammen aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft. Das Licht, die Farben und die Natur des Mittelmeerraums inspirierten Cosentino zur Kreation der Silestone-Serie Sunlit Days, im Bild im Farbton Arcilla Red Reginox erweitert sein Sortiment um Edelstahlarbeitsplatten, hier eine Edelstahl-Arbeitsplatte in 4 mm Dicke mit eingeschweißter Spüle ?New York?

Edelstahl

Arbeitsplatten aus Edelstahl kommen häufig in Großküchen zum Einsatz, denn sie sind hygienisch und sehr hitzebeständig. Allerdings sind sie anfällig für Kratzer und auch Wasser, Fett und andere Flüssigkeiten hinterlassen schnell Spuren. Hier muss der Kunde frei nach dem Motto „Love it oder Leave it“ entscheiden. Die regelmäßige Pflege verlängert die Lebensdauer, Edelstahlarbeitsplatten-Anbieter halten auch die passenden Pflegeserien bereit. Nach Blanco und Franke setzt jetzt auch der niederländische Spülenspezialist Reginox auf Edelstahlarbeitsplatten mit eingeschweißten Edelstahlbecken. Nahtlos geschweißte Kochbrücken, flächenbündige Kochfeldausschnitte, Kaskaden, also ein vertiefter Bereich, sowie Ausklinkungen für einfache oder doppelte Steckdosen sind dabei ebenfalls möglich. Damit können, je nach Größe der Küche und Art der Gesamtplanung, alternativ auch nur Teilbereiche oder Kochinseln mit einer Edelstahlarbeitsplatte ausgestattet werden, um so den stilechten Charakter der Profiküche zu erhalten. Maßgeschneiderte Edelstahl-Wangen oder -gestelle ersetzen bei Bedarf fehlende Unterschränke. Paneele, Rück- und Seitenwände vervollständigen individuell gefertigt alle angebotenen Arbeitsplattenoptionen, ob in gerader, L- oder U-Form. Budgetschonender als eine Maßanfertigung sind die Reginox Standard-Edelstahlarbeitsplatten in der Tiefe 600 mm und in unterschiedlichen Längen.

Glas

Eine spiegelnde Glasfläche in der Küche passt mit ihrer durchscheinenden Optik zu einem modernen Einrichtungsstil. Glas ist sehr hitzebeständig, allerdings ist das Material anfällig für Kratzer. Wasserflecken und Fett sind auf dem durchscheinenden Untergrund schnell zu sehen, weshalb eine Arbeitsplatte aus Glas pflegeintensiv ist. Lechner Glas Arbeitsplatten bestehen aus thermisch vorgespanntem Einscheibensicherheitsglas (ESG), das in jeder Stärke absolut stabil ist. Satinierte Arbeitsplatten in den Oberflächenvarianten Mezzo oder Satin streuen das Licht in den Raum und fühlen sich samtig weich an. Dabei punkten satinierte Oberflächen durch ein Plus an pflegeleichten Eigenschaften. Die Arbeitsplatten können nicht nur in vielfältigen Farbspektren, sondern auch mit Wunschmotiven versehen werden.

Dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft folgt Cosentino auch mit der avantgardistisch marmorierten Oberfläche der Silestone Ethereal Collection

Nachhaltige Neuerung

Die jungen Generationen fordern eine zukunftsfähigere und humanere Lebensweise. Cosentino kommt diesem Wunsch entgegen und hat Silestone mit der exklusiven HybriQ-Technologie komplett erneuert. Die Marke weist nun den Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Herzstück unseres Zuhauses. Steintafeln, wie sie in den Macael-Steinbrüchen in Andalusien gewonnen werden, sind rar und daher kostbar. Hier suchte und fand Cosentino einen Weg, Kunststein zu fertigen, der ebenso schön wie sein natürliches Vorbild ist, aber robuster, pflegeleichter und hygienischer. Seit 1990 geht Silestone aus dem südspanischen Cantoria in die ganze Welt. Die Platten sind in 1,2 cm, 2 cm und 3 cm Stärke in über 80 Designs und in Formaten bis 325 cm × 159 cm als vielseitig einsetzbare Oberfläche für Küchen, Bäder und Möbel gefragt. Viele natürliche Mineralien wie Quarz kommen direkt aus der Region.

Mit einer innovativen Technologie hat Cosentino die Rezeptur von Silestone nun um Recycling-Materialien erweitert. Mit „HybriQ “ wurde der Anteil wiederverwendeter Rohstoffe wie Glas bereits auf über 20 Prozent gesteigert. Der Einsatz kristallinen Siliziums kann um 50 bis 90 Prozent gesenkt werden. Die Eigenschaften und die Qualität von Silestone bleiben dennoch erhalten, wie Cosentino für 25 Jahre garantiert. Die erste Kollektion, die mit HybriQ gefertigt wurde, ist die Loft-Linie mit fünf von Beton inspirierten Looks. Sie bringt den verwitterten Industrie-Charme der aufregendsten Metropolen der Welt in die eigenen vier Wände. Das Licht, die Farben und die Natur des Mittelmeerraums inspirierten Cosentino zur Kreation der Silestone-Serie Sunlit Days mit fünf Farben. Dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft folgt das spanische Familienunternehmen auch mit den hellen, avantgardistisch marmorierten Oberflächen der Ethereal Collection.

Gefertigt wird Silestone mit 99 Prozent wiederaufbereitetem Wasser und 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen. Alle Umwelteinflüsse werden erfasst und mit eigenen Anlagen zur Wasseraufbereitung, Wärmerückgewinnung und Solarstromerzeugung minimiert oder durch Unterstützung UN-zertifizierter Projekte freiwillig kompensiert. So verbindet die erste klimaneutrale Kollektion in der Branche für Engineered Stone höchste Funktionalität und Gestaltungsfreiheit mit wachsender Nachhaltigkeit, um die Welt von der Küche aus zu verändern.

Die Glasarbeitsplatte im Farbton ?feel jade? harmoniert perfekt mit der Glasrückwand ?Tropical jade?

Kunststoff (Laminat, Schichtstoff)

Pflegeleicht, härter als Holz und preisgünstig – das sind die Vorteile von Arbeitsplatten aus Kunststoff. Allerdings sollte man nie direkt auf einer Kunststoffarbeitsplatte schneiden, da dies die Oberfläche zerstört. Kunststoffarbeitsplatten sind empfindlich gegen Hitze. Unter der obersten Schicht aus Kunststoff befindet sich bei Kunststoffarbeitsplatten meist Pressspanholz, deshalb darauf achten, dass sich kein Wasser an den Fugen der Arbeitsplatte staut, da das Holz quellen kann, wenn Feuchtigkeit in die Platte eindringt. Kunststoffarbeitsplatten sind in vielen verschiedenen Dekoren erhältlich.

Keramik, Neolith

Keramik ähnelt wegen seiner Zusammensetzung aus Sand, Feldspat, Lehm und Mineraloxiden dem Granit, ist jedoch ein künstlich hergestellter Stein, der unter Druck und hohen Temperaturen gebrannt wird. Keramik-Arbeitsplatten sind robuster als solche aus Granit und besonders kratzfest und hitzebeständig. Keramik ist unempfindlich gegenüber Säuren und fleckresistent, da das Material aufgrund seiner geschlossenen Oberfläche praktisch keine Flüssigkeiten absorbiert. Aus diesem Grund ist das Material überaus hygienisch. Keramik kann in sehr dünnen Platten produziert werden und wirkt dadurch sehr leicht. Zudem ist das Material in vielen Farbvarianten und Musterungen erhältlich und daher kompatibel zu vielen Kücheneinrichtungen. Dekton wird aufgrund seiner Materialeigenschaften häufig den Keramikarbeitsplatten zugeordnet.

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