Lesezeit ca. 1 Min.
arrow_back

Penny: Sorgenkind im Rewe-Konzern


Logo von ÖKO-TEST Kompass Discounter
ÖKO-TEST Kompass Discounter - epaper ⋅ Ausgabe 7/2011 vom 08.06.2011

Foto: www.rewe-group.com

Noch vor einigen Jahren bezeichnete Penny sich als „der innovativste Discounter Deutschlands“. Dieser Slogan erinnerte allerdings schon damals ein wenig an das laute Pfeifen im Wald, denn er war Teil einer Strategie, die die Penny-Märkte retten soll. Schon seit Längerem ging es nämlich mit den 1973 gegründeten rot-gelben Märkten, die zum Handelskonzern Rewe gehören, bergab.

Dank eines neuen Konzepts bot Penny dann tatsächlich einiges, was andere Märkte noch nicht hatten. So war Penny der erste Discounter, in dem frisches Brot und Brötchen gebacken wurden. Auch setzte Penny im Rahmen des Frischekonzepts auf eine sehr große Obst- und Gemüseabteilung. Es gab schnell eine Reihe von Bio-Grünzeug im Angebot – und auch etliche andere Bil-urtikel in den Regalen. In vielen Märkten wurde ein Bewässerungssystem installiert, um das Gemüse länger knackig zu halten. Innovativ war auch die umfangreiche Feinkostabteilung mit eingelegten Antipasti. Seit Kurzem kommuniziert Penny als Rewe-Tochter auch die dem Konzern verordnete Nachhaltigkeitsstrategie nach außen.

Regionales im Sortiment

Einen weiteren Schwerpunkt setzt der Discounter bei den regionalen Angeboten. Neben den etwa 1.200 Produkten, die als Penny-Eigenmarken vertrieben werden, umfasst das Basissortiment noch rund 300 Markenartikel. Hier setzt das Konzept zunehmend auf regionale Lebensmittel oder Gebrauchsgüter. Den Anfang machten Produkte aus dem Osten. Unter dem Motto „östlich = köstlich“ stehen in den ostdeutschen Filialen regionale Marken wie Sachsenmilch, Rügenfisch, Halloren und Wernesgrüner in den Regalen, gekennzeichnet mit einem Osl-uabel. Ihr Anteil am Sortiment liegt dort inzwischen bei etwa 30 Prozent. Mittlerweile gibt es bei Penny auch andere Regionalmarken, etwa „Echt Bayrisch“ oder „Echt Nordisch“.

Anfang 2011 hatte Penny in Deutschland 2.400 Filialen, damit ist die Rewe-Tochter der viertgrößte deutsche Discounter. Allerdings fehlt ihr immer noch der Erfolg. Bei der Bilanzvorlage im Mai 2011 gab es etliche Sorgenfalten: Die Erlöse sanken bei Penny um 1,2 Prozent. Mit der Entwicklung der Discount-Tochter „können wir nicht zufrieden sein“, meinte denn auch Rewe-Chef Alain Caparros. Nun soll mal wieder ein neues Konzept her, mit dem langfristig Logistik, Frische und die Läden selbst verbessert werden. Ein Verkauf der Discounter steht aber noch nicht zur Diskussion.

Etwas besser als in Deutschland sieht es bei den Penny-Filialen im Ausland aus, hier wurde ein Umsatzplus erreicht. Läden des Discounters gibt es in Rumänien, Italien, Österreich, Tschechien und Ungarn.

Mehr aus dieser Ausgabe

Titelbild der Ausgabe 7/2011 von Gute Zeiten, schlechtere Zeiten. Zeitschriften als Abo oder epaper bei United Kiosk online kaufen.
Gute Zeiten, schlechtere Zeiten
Titelbild der Ausgabe 7/2011 von Wem gehören die Discounter?. Zeitschriften als Abo oder epaper bei United Kiosk online kaufen.
Wem gehören die Discounter?
Titelbild der Ausgabe 7/2011 von Aldi: Vom Tante-Emma-Laden zum größten deutschen Discounter. Zeitschriften als Abo oder epaper bei United Kiosk online kaufen.
Aldi: Vom Tante-Emma-Laden zum größten deutschen Discounter
Mehr Lesetipps
Blättern im Magazin
Netto: Weg von den Eigenmarken
Vorheriger Artikel
Netto: Weg von den Eigenmarken
Mehr als nur Billigheimer
Nächster Artikel
Mehr als nur Billigheimer
Mehr Lesetipps