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Viel Fläche, großes Angebot


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ÖKO-TEST Kompass Discounter - epaper ⋅ Ausgabe 6/2009 vom 08.04.2010

Kaufland ist kein typischer Lebensmitteldiscounter. Vielmehr zählt das zur Schwarz-Gruppe gehörende Unternehmen mit geschätzten elf Milliarden Euro Umsatz zu den SB-Warenhäusern. Dort gibt es neben einem gro ßen Lebensmittelsortiment auch Haushaltsgeräte, Elekt roartikel, Spielwaren und Gartenzubehör. Doch da das Lebensmittelsortiment zahlreiche Eigenmarken umfasst, Ausstattung und Ambiente spärlich und die Preise klein sind, ist Kaufland doch irgendwie Discounter.

Fachleute sprechen auch von Großflächendiscount, da die Kaufland-Märkte zwischen 2.500 und 15.000 Quadratmeter groß sind. Es gibt hierzulande 548 Filialen, die von Logistikzentren in Dortmund, Osterfeld in Sachsen-Anhalt, Lübbenau in Brandenburg, Möckmühl in Baden-Württemberg und Geisenfeld in Bayern beliefert werden. Ein weiteres Logistikzentrum ist im Bau. Insgesamt arbeiten 73.000 Menschen für Kaufland.

Seit 1984 wird Kaufland mit Fleisch aus eigenen Wer ken beliefert (EigenmarkePurland) . In vielen Märkten gibt es eigene Wurst- und Fleischtheken. Die EigenmarkeK-Classic bietet „Mar kenqualität zu Discountpreisen“,K-Classic Well You Lebensmittel für die gesundheitsbewusste Ernährung. Weniger gesund sei allerdings, so die Gewerkschaft Verdi, dass die Märkte teils erst um 22 Uhr schließen oder sogar rund um die Uhr geöffnet haben.

Im April 2009 wurde bekannt, dass Kaufland zwei marode Hertie- Filialen übernehmen will.

Kompakt

Wal Mart: Kurzes Gastspiel in Deutschland
1997 übernimmt der US-Konzern Wal Mart 21 Weltkauf- Filia len, ein Jahr später 74 Interspar-Läden. Doch neun Jahre später verkauft Wal Mart sämtliche Filialen an Metro. Die Verluste der weltweiten Nummer eins im Lebensmittelgeschäft lagen zuletzt im dreistelligen Millionenbereich. Das Konzept nach US-Vorbild war nicht aufgegangen. „Die kamen hierher und dachten, sie rollen den Markt auf, weil sie einfach die billigsten sind“, so Ulrich Eggert von der Unternehmensberatung BBE gegenüber demSpiegel. Doch der US-Discount hatte die Rechnung ohne Aldi, Lidl, Netto, Penny oder Plus gemacht. Bei den Preiskämpfen, die Wal Mart anzettelte, konnte insbesondere Aldi locker mithalten.

Auch das Kundenkonzept ging bei den Deutschen nicht auf: Mitarbeiter, die überfreundlich grüßen, waren ihnen ebenso suspekt wie Kräfte, die ihre Einkäufe in Tüten packen. Für Unmut sorgte Wal Mart auch mit seiner Ethik-Richtlinie. Die griff massiv in das Privatleben der Beschäftigten ein.


Foto: Kaufland Dienstleistung GmbH & Co KG

Foto: Sprew/Wikipedia

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