Wer sich für einen Spaziergang mit Tom Zschaage verabredet, kann sich praktisch im Vorbeigehen seine nächste Mahlzeit pflücken: einen aromatischen Wildkräutersalat und eine Tasse wohltuenden Tee. Wobei – Spaziergang trifft es nicht so recht. Denn schon nach wenigen Metern bleibt der Kräuterexperte stehen, geht in die Hocke und orientiert sich kurz. Ein paar Minuten später hält er ein halbes Dutzend verschiedener Wildkräuter in seiner Hand: Spitzwegerich, Frauenmantel, Gundermann, Fünffingerkraut, Schafgarbe, Löwenzahn und ein paar Gänseblümchen. Alles entdeckt auf nur einem Quadratmeter Wiese im Großen Garten, der Parkanlage mitten in Dresden.
Das Sammeln an sich wirkt wohltuend
„Städte sind super Standorte zum Wildkräutersammeln“, bricht Zschaage lächelnd ein verbreitetes Landlust-Klischee. „Dort gibt es artenreiche Parks, wo in der Regel nicht gedüngt wird und immer irgendeine Fläche ungemäht ...