Die See ist rau, der Magen grollt. Der Horizont will heute einfach nicht die Waage halten. Aber das Ziel ist die Anreise wert – es ist eines der ungewöhnlichsten Museen der Welt: Das Museum of Underwater Art am Great Barrier Reef, das einzige Unterwassermuseum der Südhalbkugel, wurde im August 2020 eröffnet – und blieb dann wegen Corona erst einmal abgeschottet. Hier, 80 Kilometer vor der Küste von Townsville, versenkte der Unterwasser-Bildhauer Jason deCaires Taylor sein »Korallen-Treibhaus«: Bäume aus Edelstahl, deren Äste mit der Strömung schwingen, und sogenannte »Riff-Wächter«, die grübelnd über Mikroskopen lehnen oder mit Messgeräten das Wasser studieren. Tauchern bietet sich in 16 bis 18 Metern Tiefe ein magischer Anblick.
»Die Figuren sind alle aus pH-neutralem Zement«, erklärt die Meeresbiologin, die mit an Bord des Ausflugsschiffes ist. Das hat seinen Grund: Die Installation soll ...