Der schwarze Holunder (Sambucus nigra), der in den meisten Fällen gemeint ist, wenn vom Holunder die Rede ist, wird in Bayern und Österreich auch Holler, in der Schweiz Holderbusch und in Norddeutschland Flieder genannt und ist ein Strauch oder Baum mit zwei Gesichtern. Im Winter wirkt das Moschuskrautgewächs durch sein stark verzweigtes, krummes, morsch wirkendes Geäst und seine mit warzenartigen Korkporen übersäte graubraune Rinde, als wäre er Tod. Ab Mai, wenn der Busch zu blühen beginnt und bis zu 30 cm große Schirmrispen ausbildet, beginnt seine Verwandlung vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan. Dann hüllt er sein raues Inneres in ein grün-weißes Kleid und beginnt Früchte auszubilden, die im unreifen Zustand zunächst grün sind, im Spätsommer zu reifen beginnen und dabei langsam rot und schließlich schwarz-violett werden.
Holunder gehört zu den am weitesten verbreiteten Straucharten in ...