An psychedelischen Substanzen scheiden sich die Geister: Befürworterinnen sehen ihr heilendes Potenzial, Gegner verweisen auf die Risiken. Unsere Autorin hat sich einem Selbstversuch unterzogen
Die Reportage: Psychedelische Therapie
Dass ich schon am ersten Tag weinen würde, habe ich nicht erwartet. An einem warmen Sommerabend Ende Juli 2022 sitze ich zusammen mit sechzehn anderen Menschen im ausgebauten Speicher eines niederländischen Gehöfts auf runden Kissen im Kreis. In unserer Mitte steht ein k leiner Altar, darauf frisch gepf lückte Blumen, brennende Kerzen und Räucherwerk. Keine drei Stunden sind seit meiner Ankunft vergangen. Ich bin mit dem Zug von Berlin aus nach Aachen und von dort kurz bis hinter die holländische Grenze gereist. Wir sitzen zusammen und sprechen über unsere Intention für die vor uns liegenden Tage. Da kullert besagte erste Träne über mein Gesicht. Sie ist eine Art Omen ...