Eine uralte, in Zentralasien gegründete Religion steht vor einer Frage, die viele Gemeinschaften haben: Wie kann sie das Feuer des Glaubens am Brennen halten?
Frühmorgens an einem Ta g im vergangenen Dezember steigt Aaria Boomla in dem kleinen indischen Küstenort Udvada aus einem harten Hotelbett.
Kein Vergleich mit der weichen Ruhestätte in ihrem Zuhause in der Millionenstadt Pune, 300 Kilometer entfernt. Sie zieht sich an, bürstet sorgfältig um ihre beiden fehlenden Schneidezähne herum und übt dabei im Stillen die Zeilen aus der Heiligen Schrift, die sie in den letzten Monaten auswendig gelernt hat. Mit sieben Jahren, als älteres von zwei Kindern, wird sie nun wie alle Familienmitglieder einer der ältesten Religionen der Welt beitreten.
Heiß erhebt sich die Sonne über dem dunstigen Horizont, als Aaria mit Familie und Freunden den unbefestigten Weg zum Iranshah Atash Bahram geht, einem großen weißen ...