Nathalie Pohl krault 16 Stunden nonstop durch Ozeane. Wie wird man Extremschwimmerin?
Es ist kühl von der Nacht und noch stockfinster, als der Van am Hafen zum Stehen kommt. Schwarze Wellen züngeln an der Kaimauer. Im Trainingsanzug und mit Kopfhörern auf den Ohren federt Nathalie Pohl aus dem Auto, hüpft auf der Stelle, wärmt ihre Muskulatur auf, wortlos, fokussiert: eine Extremsportlerin kurz vor dem großen Moment. Ihr Team weiß, was zu tun ist. Ihr Trainer hievt Reisetaschen aus dem Auto, darin Thermosflaschen mit Tomatensuppe und packenweise Toastbrot zur Stärkung im Wasser. Ihr Vater trägt die Notfalltasche zum Begleitboot: eine Sauerstoffflasche, ein Satellitentelefon und zwei Defibrillatoren, die im schlimmsten Fall das Herz seiner Tochter wieder zum Schlagen bringen sollen. Auch an diesem Morgen auf Jersey, diesem pittoresken Inselchen im Ärmelkanal, begleitet Nathalie Pohl der Gedanke an ...