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KUNST & AUSSTELLUNG


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INKA Stadtmagazin - epaper ⋅ Ausgabe 193/2025 vom 01.06.2025

ZKM: Vernissage „Johan Grimonprez. All Memory Is Theft – Retrospektive“

Das ZKM widmet dem belgischen Film- und Medienkünstler Johan Grimonprez eine umfassende Retrospektive – inklusive seines „Oscar“-nominierten Films „Soundtrack To A Coup d’Etat“ (2024). Grimonprez arbeitet wie ein Archäologe der Gegenwart: Aus Fragmenten von Fernsehnachrichten, Werbung, Kino- und Amateurfilmen sowie des Internets schafft er neue Narrative, die unser Verständnis von Wirklichkeit auf die Probe stellen: Wem gehört unsere Fantasie in einer Welt, in der die Existenz ins Wanken gerät und die Wahrheit als Schiffbrüchige umherirrt? In der ZKM-Ausstellung „All Memory Is Theft“ spürt der belgische Film- und Medienkünstler dieser Frage nach. Er präsentiert seine Arbeiten in einem vielschichtigen Parcours, der Bewegtbilder, Archivmaterialien, Objekte und Zitate intertextuell miteinander verwebt. In einer Welt, in der sich Wahrheit und Fakten gegen Populismus und Fake News behaupten müssen, komponiert Grimonprez zugleich medienkritische und poetische Filmessays. Sein vom ZKM für diese Ausstellung koproduzierter „Soundtrack To A Coup d’Etat“ wurde 2025 für einen „Oscar“ als „Bester Dokumentarfilm“ nominiert. (Abb. links: Because Superglue Is Forever!!!, 2011, Videostandbild; rechts: „Soundtrack To A Coup d’Etat“, 2024, Filmstandbild)

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· Vernissage: Sa, 7.6, 19 Uhr, bis 8.2.26, ZKM

ZKM: 200 Jahre KIT, Choose Your Filter, The Story That Never Ends, Codeiro & Fellow Travellers

Bereits beim Betreten des Lichthofs der Ausstellung „The Story That Never Ends“ (Abb. unten: Dara Birnbaum, „Technology Transformation – Wonder Woman“, 1978, Videostill) mit Einblicken in die weltweit einzigartige Medienkunstsammlung des ZKMs wird klar, dass man hier nicht einfach durch Räume wandelt, sondern vielmehr durch eine lebendige Topografie medialer Ausdrucksformen: Leichte, sich drehende rote Kleider tanzen durch die Luft, während ein autonom fahrender Rollstuhl seine Kreise zieht. Die Ausstellung spannt einen eindrucksvollen Bogen von den Anfängen der Medienkunst in den 50er Jahren bis hin zu aktuellen Arbeiten mit KI. Dabei gelingt es ihr, keine lineare Erzählung zu verfolgen, sondern durch thematische Schwerpunkte immer wieder überraschende Verknüpfungen aufzuzeigen. Unterstützt wird dieses Erleben durch eine durchdachte räumliche Gestaltung, die nicht nur ästhetisch überzeugt, sondern auch atmosphärisch trägt. Im Kontrast zur vibrierenden Vielstimmigkeit dieser Schau steht die Ausstellung „Waldemar Cordeiro – Konstellationen“: Eine Retrospektive seines Werks, die durch ihre ruhige und fast intime Atmosphäre besticht. Cordeiro, der schon in den 60er und 70er Jahren mit der Verbindung von Kunst und Elektronik experimentierte, war rückblickend ein Wegbereiter der digitalen Kunst. Ab Ende Mai wieder geöffnet ist der vielstimmige Ausstellungsraum „Fellow Travellers“ (Abb. oben: Zheng Guogu – „Me And My Teacher“, 1993, mit Genehmigung des Künstlers & Vitamin Creative Space). Viele der internationalen Positionen arbeiten transdisziplinär, von Architektur und Stadtplanung über korrigierende Geschichtsschreibung bis hin zu Wissensvermittlung und Rekollektivierung von Land. Im „Useum“, dem Herz der Ausstellung, wird dieses künstlerische Handeln konkret und lokal. Der Open Space bietet Raum für bestehende und zukünftige Initiativen, sich zu vernetzen und zu arbeiten. Im Kontext der Ausstellungsplattform thematisiert das Kunstprojekt „The Voice Of Women Is The Voice Of Freedom“ von Khanda Hameed und Nabaz Samad die besondere Rolle von Frauen beim Kampf um die Bewahrung der kurdischen Sprache und Identität. Parallel dazu zu entdecken sind zwei Themenausstellung mit KIT-Bezug und Beteiligung: „Choose Your Filter!“ zeigt Browser Art seit den Anfängen des World Wide Webs. Auch in der Kunst waren Webbrowser stets ein Thema. Die Ausstellung gibt Einblicke in 30 Jahre alternative Browserentwicklung – ausgehend von zwei Forschungsprojekten des KIT- Instituts Kunst- und Baugeschichte zur Internetkunst. An interaktiven Installationen lassen sich Browser-Visionen auch selbst entdecken und ausprobieren. Sowohl online als auch vor Ort präsentiert die Ausstellung „200 Jahre KIT – 100 Objekte“ Teile aus der Geschichte des KIT. Historische wissenschaftliche Geräte und Modelle aus der Lehre treffen auf Kunstwerke, Alltagsgegenstände sowie Objekte mit anekdotischer Pointe wie den Wasserstoff-Bulli des KIT aus den 80er Jahren.

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· „200 Jahre KIT“ bis 19.10., „Choose Your Filter“ bis 24.8., „The Story That Never Ends“ bis 20.9.26, „Waldemar Codeiro“ bis 6.7., „Fellow Travellers“ wieder geöffnet ab 28.5., bis 31.5.26, ZKM

Städtische Galerie Karlsruhe: Lea Gocht – Update! Die Sammlung neu sichten

Lea Gocht (geb. 1995 in Weingarten) erhält den mit 5.000 Euro dotierten „Werner-Stober-Förderpreis“ 2024, der jährlich von der Stober-Stiftung an Absolventen der Kunstakademie Karlsruhe verliehen wird und mit einer Ausstellung in der Städtischen Galerie verbunden ist. Von 2013 bis ’20 studierte Gocht an Kunstakademie bei Toon Verhoef, Kalin Lindena und Corinne Wasmuht, deren Meisterschülerin sie 2021 war. Ihre Arbeiten – Skulpturen, Installationen und Papierarbeiten – spielen mit unerwarteten Materialkombinationen und setzen sich mit Fragen zu Form, Raum und Verdichtung auseinander. Sie treten in einen Dialog mit der Architektur und den Betrachtern, laden zur Reflexion ein und ermutigen, sich auf das Fremdartige einzulassen. Unter dem Ausstellungstitel „Update! Die Sammlung neu sichten“ lädt die SGK zweimal im Jahr dazu ein, ihre eigenen Bestände immer wieder neu zu entdecken. Der dritte Szenenwechsel zeigt 65 neue Werke aus Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie und Videokunst (Abb.: Elsa & Johanna – „Vertigo“ aus der Serie „The Timeless Story Of Moormerland“, 2021, Courtesy Galerie La Forest Divonne).

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· Lea Gocht. Anhedonia II, bis 31.8., Städtische Galerie Karlsruhe

Städtische Galerie Karlsruhe: Arttonight

Bei der siebten Ausgabe der beliebten Kunstnacht können sich die Besucher mit dem Greenscreen in Szene setzen. Künstlerin Lea Gocht und Kuratorin Christina Korzen geben Einblicke in die Ausstellung „Anhedonia II“; den ganzen Abend über werden Kurzführungen auf Deutsch und Englisch durch „Gute Aussichten – Junge deutsche Fotografie 2023/24“ und „Update! Die Sammlung neu sichten – Szenenwechsel 3“ angeboten. Dazu gibt’s DJ-Sets von Toolbox und Beatschmied sowie Drinks der Santos Cocktailbar; auf Instagram (@staedtischegaleriekarlsruhe) kann man Freigetränke gewinnen. Das ausführliche Programm: www.staedtischegalerie.de/entdecken/vermittlung/arttonight. (Foto: Fabian Althoff )

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· Do, 5.6., 19-23 Uhr, Städtische Galerie

ZKM: „Oscar“-nominierter Dokumentarfilm „Pierre Boulez. Notations“

Zum 100. Geburtstag von Pierre Boulez (1925-2016) präsentiert das ZKM den neuen Dokumentarfilm „Notations“ von Marion Kalter (2025), dessen Entstehung das ZKM neben dem Land und der Stadt Salzburg unterstützt hat und der 2025 für den „Oscar“ im Bereich Dokumentarfilm nominiert war. Im Mittelpunkt steht ein vierstündiges Gespräch des Komponisten mit dem Journalisten Claude Glayman aus dem Frühjahr 2005, in dem er sich Fotoporträts betrachtend an seine Weggefährten erinnert – darunter Pierre-Laurent Aimard, Luciano Berio, Nadia Boulanger, György Ligeti, Philippe Manoury, Olivier Messiaen, Anne-Sophie Mutter, Luigi Nono, Maurizio Pollini, Paul Sacher, Georg Solti, Karlheinz Stockhausen oder Leonard Bernstein. In einer dichten, rhythmisch strukturierten Montage hat Kalter dieses Material nun zu einem eigenständigen Film gestaltet – eine vielschichtige Hommage an einen der einflussreichsten Musiker und Denker des 20. Jh. Kein klassisches Porträt, sondern ein echtes dichtes Erinnerungsgeflecht.

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· Do, 12.6., 18 Uhr, ZKM

Projektraum Rochade: Antje Wygoda

Antje Wygoda studierte an der Kunstakademie Karlsruhe und präsentiert im Rahmen ihrer Soloausstellung neue, skulpturale Arbeiten und Zeichnungen. Die Objekte und Zeichnungen sind geprägt durch ihre Faszination für Strukturen und Wiederholungen. Das Sich-vertiefen in Materialien, ihre Eigenschaften und Verarbeitungen ist dabei ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. (Abb.: o.T., 2024, Ton, 10 x 8 x 15 cm)

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· Vernissage: Fr, 13.6., 18 Uhr, bis 22.6., Fr-So, 16-18 Uhr, Putlitzstr. 14

Galerie Oh: Manuel Kolip – „Ahoi – Fremdes & Vertrautes“

Für die neue Ausstellung in seiner coolen Popup-Galerie in der Schützenstr. 19 hat Manuel Kolip mit schnellen Kugelschreiberzeichnungen Motive aus dem öffentlichen Raum eingefangen. Graffitis, Fenster und andere urbane Motive stehen dabei oft im Zentrum. Die Zeichnungen auf Holz sind zart koloriert, die Maserung des Malgrunds bleibt dadurch sichtbar und wird teilweise noch verstärkt. Damit passt die Ausstellung natürlich sehr gut in die Karlsruher Südstadt, wo glatte Fassaden selten sind und man mit etwas Muße unterwegs massenhaft Graffitis, eigenwillige Fensterdekorationen und andere interessante Details finden kann.

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Vernissage: Sa, 31.5., 17 Uhr; Mo, 16. 23.6. & Sa, 28.6., 14-18 Uhr, weitere ÖZ: www.galerie-oh.de

Lenora de Barros – „To See Aloud“ verlängert

Aufgrund der großen Resonanz zur Ausstellung der brasilianischen Poetin Lenora de Barros wurde deren Ausstellung mit Konkreter Poesie verlängert.

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· bis 15.6., Bad. Kunstverein

Galerie Axel Demmer & Café Segafredo: Werner Gilles & Raimund Vögtle

Werner Gilles war Bauhausschüler in Weimar bei Oskar Schlemmer und Lyonel Feininger, der so oft zur „Biennale Venedig“ (1948/’50/’58) und zur „Documenta“ (1955/’59/’64) eingeladen wurde wie sonst kein deutscher Künstler. Gilles lebte in den 50er Jahren überwiegend in einer kleinen Scheune auf Ischia – damals ein Sehnsuchtsort vieler Künstler oder Schauspieler. Seine neu bei Axel Demmer eingetroffenen neuen „Ischia-Bilder“ sind von betörender Schönheit und ergänzen die Ausstellung in der Herrenstraße aufs Schönste (Abb. rechts)! Im Café Segafredo, das der Galerist bekanntlich mit hochkarätigen Wechselausstellungen bestückt, stellt noch bis Ende Juni der Karlsruher Maler Raimund Vögtle unterm Titel „Salto mortale“ expressiv-fantastische Bilder aus (Foto links: Roger Waltz).

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· Werner Gilles bis 30.6., Galerie Axel Demmer, Herrenstr. 50, Mo-Sa 11-18 Uhr; Raimund Vögtle bis 30.6., Café Segafredo, Erbpinzen-/Ecke Bürgerstr.

BBK: Nacht auf der Sonne – Daniel Bonaudo-Ewinger & Azusa Takaso

Die Doppelausstellung zeigt irdische Installationen von Azusa Takaso (Abb. rechts) und prozesshafte Malerei von Daniel Bonaudo-Ewinger (Abb. links). Die Übersetzung von Biografie und Gefühlszuständen in abstrakte Werke sowie das Nutzen von Naturmaterialien aus der direkten Umgebung kennzeichnet die Arbeitsweise der beiden Künstler. Weil Takaso weder Kinderzimmer noch Barbie besaß, spielte sie draußen. Erde gab es dort endlos viel; mit allen Sinnen beschäftigte sie sich damit. Erinnerungen und Gefühle sind die Grundlage ihrer Arbeit. Ihre Tonarbeiten entstehen oftmals ohne Glasur, weil die Haptik ihre innere Sprache übermittelt. Vorstellungskraft ist für Takaso Essenz und Licht der Nacht. Ihre künstlerische Vision beschreibt sie wie folgt: „Die Inspiration meiner Arbeit liegt in einem Alltag, wo Träume plötzlich endlos gedeihen. Ich versuche, diese kostbaren Momente ins Material Ton zu übersetzen.“ Bonaudo-Ewinger lebt und arbeitet in der Südpfalz. Seit 2021 ist er Absolvent und Meisterschüler an der Weißensee Kunsthochschule Berlin. Seine prozesshafte Malerei ist maßgeblich vom direkten Lebensumfeld geprägt: In einer 300 Jahre alten halboffenen Scheune werden Staub, getrocknete Blüten und Regentropfen als neue Materialien erprobt. Mit den Händen setzt Bonaudo-Ewinger spontane Fingerspuren auf die eingestaubten Leinwände oder zieht die Malgründe für Sekunden in den Regen hinaus.

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· Vernissage: Fr, 30.5., 19 Uhr, Einführung: Kunsthistorikerin Sabine Adler M.A., Musik: Bela Rado Chor (polyfoner Frauengesang Balkan/Bulgarien), bis 22.6., Fr 17-20 Uhr, Sa So 14-18 Uhr, BBK-Künstlerhaus

Zettzwo Produzentengalerie: Affen & Tiger

Affen und Tiger waren von jeher Motive in der Darstellenden Kunst, ob bei Dürer und Pieter Bruegel oder bei Jeff Koons und Banksy. Tiger tummeln sich in den Dschungelbildern Henri Rousseaus oder als kubistische Darstellung bei Franz Marc. Während die Darstellung des Affen gelegentlich albern und lächerlich war, um als Abbild menschlicher Schwächen zu dienen, teilte der Tiger dieses Schicksal nie. Vera Holzwarth, Karin Münch, Alexander Holzmüller, Pavel Miguel, Katja Wittemann, Marijana Bühler und Michaela Reichmann leuchten das Thema künstlerisch aus.

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· Vernissage: Fr, 13.6., 19 Uhr, Zettzwo Produzentengalerie

Offenburg: Werkschau Stefan Bircheneder – „Nur für Personal“

Der im Bayerischen Wald lebende Künstler Stefan Bircheneder (geb. 1974) widmet sich in seinen Ölgemälden „Lost Places“ verlassenen Arbeitsstätten und Industrieruinen, Fabriken und Werkstätten, die er in aufwendiger Lasurtechnik auf die Leinwand bannt. In den Bildern fallen Lichtstrahlen durch eingestürzte Dächer auf den Boden; Moose und Farne erobern sich die geräumten Industrielandschaften langsam zurück; Tische und Stühle oder abgeplatzte Waschbecken stehen einsam herum, in Regalen aufgereihte Ordner wirken wie Reliquien eines längst vergangenen Arbeitsalltags. Inspiration bieten dem gelernten Kirchenmaler dabei reale Orte, vor allem im Osten Deutschlands. Mit überraschenden Trompe-l’oeil-Effekten und dreidimensionalen Installationen täuscht der Künstler die Augen. Denn es sind keine fotografischen Aufnahmen dieser Orte, sondern altmeisterlich gemalte Bilder. Neben den Gemälden überträgt Bircheneder seine Arbeit auch ins Dreidimensionale: Aus mehreren Leinwänden lässt der Künstler u.a. Dusch-und Toilettenkabinen entstehen, die sich zu raumgreifenden Installationen entfalten. Die Ausstellung ist als große Werkschau angelegt, in acht Räumen werden Werke präsentiert, die bis ins Jahr 2014 zurückgehen und damit bis zu den Anfängen des künstlerischen Schaffens von Bircheneder. (Abb.: „Duschkabinen“, Öl & Acryl auf Leinwand, 330 x 90 x 220 cm, 2023, Foto: Falko Gaulke)

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· bis 19.10., Städtische Galerie Offenburg

Studio Hö: „Substance“ – Interaktive Installation aus vibrierenden Wasserschalen

Zur Eröffnung von „Substance“ präsentieren Chiharu Koda und Sierk Schmalzriedt (Studio Fluffy) im Studio Hö, dem Projektraum der Hoepfner Stiftung im markanten Eckgebäude der Kaiserstraße am Dörfle-Entree, ihre interaktive Installation: ein Display aus Wasserschalen, die durch präzise Frequenzmodulation in Schwingung versetzt werden und faszinierende Muster auf der Wasseroberfläche entstehen lassen. Die Künstler der Karlsruher Livecodinggruppe Toplap greifen diese Schwingungen und Resonanzen auf und bespielen die Installation bei einer Performance live. So verwandelt sich „Substance“ in ein fließendes Konzert aus Klang, Bild und Resonanz. Ein Abend, der zeigt: Alles beginnt mit einer Welle.

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· Vernissage: Do, 26.6., 19 Uhr (Performance: 20 Uhr), Fr Sa 27. 28.6., 20-23 Uhr; Mo-Do, 30.6.-3.7., 11-14 Uhr, Studio Hö, Kaiserstr. 3

Ettlingen: Transformative Körperlandschaften von Dafna Maimon & Marie Sina Celestina David

Die finnische, in Berlin lebende Künstlerin Dafna Maimon erschafft in ihren Videoarbeiten rebellisch-emotionale Landschaften, die sich kritisch mit gesellschaftlichen Codes und kapitalistischen Konsumstrukturen auseinandersetzen. Im Zentrum der Ausstellung steht der Kurzfilm „Leaky Teeth“ (2021), in dem die Protagonistin June eine modernistische Villa von Alvar Aalto bewohnt, während ihr undichter Weisheitszahn zur Heimat prähistorischer Menschen wird. Zeit, Raum und Materie durchdringen sich gegenseitig in einer unauflöslichen Verschränkung. Zwei weitere Arbeiten ergänzen diese konzentrierte Schau, die Maimons künstlerische Methodik zwischen dokumentarischer Praxis und fiktionaler Transformation verdeutlicht. Marie Sina Celestina David entwickelt unter dem Titel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ großformatige Körpercollagen, inspiriert durch das Spiel „Mixmax“ aus dem Jahr 1972, und veröffentlicht erstmals ihren Podcast „Blasenentzündung – The United Bubbles Of Separation“. Die zwischen Stuttgart und Berlin pendelnde Künstlerin nutzt ihre künstlerischen Interventionen als Aktivierungsimpuls, um den Sinn für gesellschaftliche Exklusionsmechanismen zu schärfen. In ihrer multidisziplinären Praxis – von Kollektivprojekten wie der „Matriarchalen Volksküche“ und dem „Swanz-Kollektiv“ bis zur Artpunkband Zweilaster – reflektiert sie Klassismus, patriarchale Machtstrukturen und emanzipatorische Potenziale. Mit performativen Strategien zwischen Humor und Konfrontation unterwandert David dominante Gesellschaftsstrukturen und erprobt neue Formen eines gemeinschaftlichen Widerstands im öffentlichen Raum. (Abb.: Dafna Maimon – „Leaky Teeth“, Cave Eclipse, Videostill)

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Vernissage: Fr, 13.6., 19 Uhr, bis 27. 7., Kunstverein Wilhelmshöhe Ettlingen

Naturkundemuseum: Große Sonderausstellung „Versammelt“

Als eines der großen Forschungsmuseen Deutschlands versammelt das Karlsruher Naturkundemuseum in seinen Magazinen mehrere Millionen Objekte aus Botanik, Mykologie, Zoologie, Entomologie, Paläontologie und Geologie, die meist nicht in den Ausstellungen zu sehen sind – von XS bis XXL, aus der Welt der Tiere oder der Gesteine, aus den Tiefen des Meeres oder dem Weltraum, aus den Anfängen des Museums ebenso wie neuere Sammlungsstücke. Auf sie alle richtet nun die neue Große Sonderausstellung des Landes ihr Augenmerk. Der erste Ausstellungsbereich von „Versammelt“ gibt einen wissenschaftlichen Überblick, stellt Forschungsarbeit, Sammlungen, Magazine und die Arbeit aus Präparation und Forschung vor; im Hauptteil werden einige Objekte aus den Magazinen geholt: Die Sonderausstellung präsentiert 32 in fünf Themenbereiche geordnete Objekte und Objektserien: „Legendär“ offenbart die Sammlung der Markgrafen von Baden: Einhorn (in Wahrheit Fragment eines Mammutstoßzahns), Nautilus oder Sägerochenrostrum – derartig kuriose zu Überresten aus biblischen Zeiten oder Zeugnissen fantastischer Wesen verklärte Gegenstände durften in den fürstlichen Wunderkammern des 16. und 17. Jh. nicht fehlen. „Extrem“ versammelt offensichtliche (wie die Japanische Riesenkrabbe als größte Krebsart, Foto rechts) und erst auf den zweiten Blick außerordentliche Objekte: So wird das erstaunlich bewegliche Schraubengelenk der Rüsselkäferbeine nur bei starker Vergrößerung sichtbar, die Giftigkeit des Blauen Eisenhuts durch seine Folgen. Ob in Alkohol oder durch Trocknung – „Gut bewahrt“ zeigt, dass das Konservieren einige Herausforderungen mit sich bringt; wie man u.a. am Publikumsliebling Tristan sehen kann, dem eben nicht optimal erhaltenen Präparat eines See-Elefanten aus der Stuttgarter Wilhelma. Ausgestellt ist aber auch das Steinschränkchen von Markgräfin Karoline Luise aus den 1760ern als das älteste erhaltene Sammlungsmöbel des Museums (Foto links). Weitere regionale Exponate vereint „Badisch“; z.B. den versteinerten Schädel eines in der Warmzeit vor 126.000 bis 115.000 Jahren verbreiteten Waldnashorns, der 1802 in Daxlanden gefunden wurde. Die Zwergspinne Periskop-Zierköpfchen ist als eigens angefertigtes Modell im Maßstab 100:1 zu bestaunen und auch das Purpur-weiden-Jungfernkind, eine lange nicht mehr gesichteter Schmetterling, ist vermutlich Ur-Badener. Aber ebenso durch menschlichen Einfluss eingeschleppte Neuankömmlinge gibt’s zu sehen, wie den aus Australien stammenden Tintenfischpilz und die Asiatische Hornisse. Und „In Serie“ legt dar, dass viele Objekte nicht als Einzelexemplare gesammelt werden, um Unterschiede innerhalb einer Art festzustellen, Arten voneinander zu unterscheiden oder Arbeitstechniken in Skizzen, Notizen oder Bildern zu dokumentieren. Über alle Bereiche hinweg vermitteln Filme und interaktive Stationen Aspekte anschaulich und spielerisch. Ein vielfältiges Begleitprogramm mit Angeboten von der „Abends im Museum“-Führung über eintrittsfreie Vorträge bis hin zu Angeboten für Kinder ergänzt die neue Sonderausstellung.

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5.6.-12.4.2026, Naturkundemuseum, www.versammelt.info

Orgelfabrik: Melina Unterhauser & Sertaç Özdemir – „On Repeat“

„Eine Wiederholung in der Vielzahl sichtbar machen“: „On Repeat“ ist eine interdisziplinäre Performance von Melina Unterhauser und Sertaç Özdemir, die Tanz, Sound, körperliche Gesten und Szenografie verbindet. Mit spezifischen Requisiten wie roten Lampen, Bauzäunen oder Boxhandschuhen wird eine Dichotomie zwischen Individuum und Gruppe, Sehnsucht und Grenzen, Bewusstsein und Ohnmacht geschaffen. Durch einen queer-feministischen Blick und durch Körperarbeit und Rauminszenierung entsteht ein interdisziplinärer Kunstparcour.

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 · Fr So, 6. 8.6., 19 Uhr, Orgelfabrik, Eintritt frei

Orgelfabrik: Zug um Zug

Fortziehen, Zugvogel werden, die Wurzeln lassen, Flügel anlegen – unverhofft Gefährten finden und „Zug um Zug“ wie im Ernst des Spiels ein Nest, ein Zelt, eine Hütte bauen und miteinander ein Haus, ein Dorf, eine Stadt träumen; geschützt, gehegt und doch offen für alle ohne Frage nach dem Woher. Schülerinnen unterschied- lichster Herkunft und Begabung haben gemeinsam mit Kunststudenten und Lehrkräften Räume der Teilhabe bedacht und gebaut, die in der Orgelfabrik ihren Ort und ihre Zeit haben. Die Ausstellung ist eine Kooperation der Kunstakademie und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe mit Schulen der Region. 

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· Vernissage: Fr, 13.6., 17-19 Uhr, 14./15./21./22.6., 11-17 Uhr; 18. 19.6., 15-18 Uhr; 25.6., 11-18 Uhr, Orgelfabrik, Eintritt frei

Orgelfabrik: Doris Rieger & Monserrat Reiling-Murillo

Seit über 25 Jahren treffen sich Montserrat Reiling-Murillo (Abb. links) und Doris Rieger (Abb. rechts) wöchentlich, um Anregungen und Impulse aus Ausstellungen, Theater und Büchern in ihren Bildern zu verarbeiten und zu neuen Ausdrucksmöglichkeiten zu gelangen. Ihre Werke, die hauptsächlich in Acryl, aber auch in Öl und Mischtechnik entstehen, zeigen Porträts, Akte und Stillleben, die durch ihre Vielfalt und Ausdrucksstärke beeindrucken. 

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Vernissage: Do, 26.6., 18 Uhr, Fr 13-20 Uhr, Sa 10-20 Uhr, So 11-20 Uhr, bis 29.6., Orgelfabrik-Salon, Eintritt frei

Zehnthaus Jockgrim: Jürgen Heinz & Sina Firniss

Die Künstlerin Sina Firniss (geb. 1982 in Heilbronn) studierte an der Kunstakademie Stuttgart und lebt und arbeitet in Karlsruhe. Ihre Zeichnungen verhandeln Zustände des Übergangs zwischen Berührung und Abstand, Ordnung und Verschiebung. In der Reduktion liegt die Spannung – Linien werden zu Spuren einer Bewegung. Was sichtbar wird, ist das Dazwischen: nicht das Ereignis, sondern seine Möglichkeit. Auch wenn er mit Stahl arbeitet, so bestimmt Bewegung sein künstlerisches Schaffen. Mit seinen Moving Sculptures überschreitet der Metallbildhauer Jürgen Heinz (geb. 1969 , lebt in Lorsch) die unüberwindlich scheinende Kluft zwischen archaischem, schwerem Stahl und sanfter Bewegung. Virtuos spielt der Künstler mit Gewicht und Form, Harmonien und Kontrasten, Gravitation und Schwerelosigkeit. Die Objekte verbergen ihre Beweglichkeit in einer geschlossenen Form, die zunächst als Statische Plastik wahrgenommen wird. (Abb. links: Jürgen Heinz – „Allegro 3“, Moving Sculpture, Stahl, 2024; rechts: Sina Firniss – „Verschieben“, Tusche auf Papier, 60 x 45 cm, 2025)

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 · Vernissage: So, 15.6., 11 Uhr, Einführung: Simone Maria Dietz, Musik: Regina Wilke (Violoncello/Sounds), bis 6.7., Sa 15-17 Uhr, So 11-17 Uhr, Zehnthaus Jockgrim

Schmuckmuseum PF: Stories Of Hip-Hop – Goldtown Hip-Hop-Jam

Der Hip-Hop-Kultur mit allen Facetten vom Rap über Graffiti bis zu auffälligem Schmuck widmet sich diese Schau, die sich über das gesamte Reuchlinhaus erstreckt. Unter dem Motto „Pforzheimer Design meets Hip-Hop“ läuft eine Kooperation mit der Fakultät für Gestaltung an der Hochschule Pforzheim. Studenten aus den Bereichen Mode, Schmuck und Accessoire gestalten Unikate für von ihnen gewählte Hip-Hopper wie Bushida oder Finna. Flankiert wird die Ausstellung von Konzerten, Tanzveranstaltungen und Streetartworkshops – einiges davon in Kooperation mit dem Jugendkulturzentrum Kupferdächle. Mit diesem findet auch der „Goldtown Hip-Hop-Jam“ am Pfingstsonntag im Schmuckmuseum statt.

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 · Hip-Hop-Jam: So, 8.6., 14-22 Uhr; Ausstellung bis 29.6. , Schmuckmuseum Pforzheim

Kunstperipherien: Körper, Kopf, Gesicht

Die Gruppenausstellung mit Kunst aus verschiedenen sozialen Welten beschäftigt sich in erweitertem Sinn mit dem Genre Porträt. Zu sehen ist eine interessante Ausstellung, die die Kategorien der Kunstproduktion durcheinanderwirbelt und mit leichter Hand Art brut mit akademisch orientierten Arbeiten mischt. Gezeigt werden Arbeiten u.a. aus den Ahoi-Studios Karlsruhe, dem Atelier Blau aus Worms, der Malwerkstatt Bad Dürkheim und dem Sozpädal-Kunstprojekt. Werke von Marc Czyzewski, Silvia Defaux, Peter Empl, Pascal Golle, Josef Steiner-Faath, Matthias Maaß, Hanna Moon, Jessen Oestergard, Gabriele Oßwald, Wolfgang Sautermeister, Tanja Schneider, Anna Sewanian (Abb.) und weiteren Kunstschaffenden. 

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 · Vernissage: Do, 26.6., 18 Uhr, bis 2.10., Mo-Fr 9-15 Uhr, Galerie Kunstperipherien

Kunstfachwerk N6: Jürgen Zimmermann – „Rost“

Acht quadratische Platten, gefleckt, braun und rötlich schimmernd, mit rauer Oberfläche und wolkenhaften Strukturen: Die Wandskulptur „Rost“ wirkt wie ein Relikt aus einer archaischen Zukunft. Das Werk ist Zentrum der gleichnamigen Ausstellung des Karlsruher Künstlers Jürgen Zimmermann, der u.a. bei Wilhelm Loth und Otto Herbert Hajek studierte. Sein Werk kreist um Fragen der Materialität, des Transfers und der Verfremdung. Gewöhnliche Gegenstände, Fundstücke und beiläufige Situationen bilden oft den Ausgangspunkt seines Schaffens. In Grötzingen zeigt er skulpturale Arbeiten aus Ton, Metall oder Holz. (Abb.: „Landschaft“, Bronze, 63 x 24 cm, 2008) 

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· Vernissage: Fr, 13.6., 18 Uhr, Laudatio: Künstler Jost Schneider, bis 20.7., Galerie Kunstfachwerk N6, KA-Grötzingen

Heidelberg: Beate Petersen – 70er-Textildesign

Für heutige Studenten des Faches Textildesign ist es kaum vorstellbar, welche Methoden und technischen Mittel Ende der 1970er zur systematischen Musterentwicklung, Gewebegestaltung und für Formstudien eingesetzt wurden. Anstelle digitaler Werkzeuge experimentierte man z.B. im Fach „Fototechnische Mustergestaltung“ mit Flüssigkleber zwischen zwei Folien; statt mit dem iPad zu zeichnen, mussten Stoffmusterentwürfe sorgfältig mit Bleistift, Tusche und Filzstift durchexerziert werden. Solche ästhetisch ansprechenden Studien der Textildesignerin Beate Petersen sind im Juni und Juli in einer kleinen Sonderpräsentation in der Textilsammlung Max Berk in Heidelberg zu sehen.

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· 1.6.-27.7., Textsammlung Max Berk, Heidelberg

KA-Oststadt: East Side Urban Art

Von Mai bis September will diese Kunstinitiative des Bürgervereins ihre Oststadt in ein Ausstellungsquartier verwandeln. Bei der Sommeraktion „East Side Urban Art“ präsentieren sich Streetart, Graffiti und Malerei an Fassaden, Wänden und Kuben sowie Skulpturen auf Plätzen. „Ziel ist, das Stadtbild durch kreative, hochwertige Kunstprojekte aufzuwerten und somit die Attraktivität des öffentlichen Raums zu steigern“, so die Initiatoren. Am Sa, 28.6. steigt ab 13 Uhr die Open-Air-Vernissage, bei dem in der Humboldtstraße nahe dem Zukunftsraum via 3D-Drucker samt Live-Painting-Session eine Skulptur entsteht. Neben diesen Streetartacts stellt der Bürgerverein Oststadt die Initiative vor, das Kulturamt gibt einen Einblick über Kunst im öffentlichen Raum und die Eigentümer tun ihre Begeisterung über die Werke an ihren Wänden kund. (Foto Graffiti von Emesa an der Rintheimerstr.: Dieter Walde) 

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Durlach: Kunst-& Kulturevent

Die Künstlerinnen Melanie V. Temme (Foto) und Dunja Hofheinz, Fotografin Christine Rauch und Krimiautorin Rahsan Dogan inszenieren mit der Durlacher Modedesignerin Alexandra Kronja einen zweitägigen Kunst- und Kulturevent. Am Sa, 28.6. lädt Autorin Rahsan Dogan ab 12 Uhr zu einem Krimiworkshop, der mit Wortwitz und Tiefgang Einblick in die Kunst des Erzählens gibt; gefolgt von einer Performance aus Kunst, Mode und Tanz mit Kronja feat. Ate- lier Francis um 14 Uhr. 

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· Vernissage: Fr, 27.6., 18.30 Uhr; Ausstellung: Sa, 28.6., 11-20 Uhr, Rathaus Durlach, Gewölbekeller, Eintritt frei

Schauwerk Sindelfingen: Top 0025

Sehenswerte Schau mit Schwerpunkt Malerei in Sindelfingen: Im Schauwerk stellen 13 junge Artists bei der Meisterschüler-Ausstellung 2025 aus; darunter Elisa Rungger (Südtirol), deren monumentales Gemälde „Cherry Blossom“ sich über fünf große Leinwände erstreckt. (Abb.: Ausstellungsansicht mit Werken von Paul F. Millet & Elisa Rungger, Foto: Frank Kleinbach) 

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 · bis 29.6., Schauwerk Sindelfingen

Ettlingen: Fotografie – Holz – Keramik

Drei Künstler in drei Ausdrucksformen in der Juli-Ausstellung von Christel Fichtmüllers Galerie: Das junge Ettlinger Label Feinformat präsentiert aus seiner kleinen Manufaktur filigrane Holzaccessoires. Daneben zeigt Czerwinski Keramik neue Arbeiten, was auch für den Fotografen Dennis Kleinbub gilt, der in der Region sowie in Malsch seit Jahren Ausstellungen organisiert.

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Vernissage: So, 29.6., 16 Uhr, Galerie Werkstadt, Ettlingen

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