Man lernt andere Länder und Menschen kennen. Man lernt sich lieben, heiratet und nimmt mitunter die Staatsbürgerschaft des anderen an. Das gab es schon immer und wird es immer geben. Darum geht es in diesem Text nicht. Dies ist kein Plädoyer gegen den Multikulturalismus. Wir sprechen lediglich von fragwürdigen Entwicklungen im Spitzensport. Wir wollen die unbequeme Frage stellen: Was ist, wenn internationale Stars aus der Laufszene für Geld verpflichtet werden und ihre Nationalität eintauschen?
Der Ausverkauf nimmt bedenkliche Formen an. In den letzten Jahren wechselten dutzende Klasseläufer*innen aus ihrer afrikanischen Heimat ins Ausland, vor allem in den arabischen Raum. Athleten-Tourismus, sagen die einen. Nationen-Hopping, meinen die anderen. Manche Nationen haben sich darin einen zweifelhaften Ruf erworben, weil sie unablässig Talente aus Afrika umwerben und mit Startpässen ausstatten. In den ...