Man sieht es schon von Weitem – heute findet an der Grundschule etwas Besonderes statt: Die neuen Erstklässler werden feierlich aufgenommen. Sie werden freudig begrüßt von der ganzen Schulgemeinschaft im Beisein von Eltern, Großeltern, Paten. Sie erhalten ihren ersten Schulranzen, eine Schultüte – sie sind ab jetzt Schulkinder und nicht mehr Kindergartenkinder. Häufig kennen sie sich schon aus dem Kindergarten und gehen jetzt gemeinsam einen weiteren Schritt auf ihrem Lebensweg. Diesen Schritt gemeinsam gehen zu können ist eine historische Errungenschaft aus der Weimarer Republik, das Reichsgrundschulgesetz von 1920, bei dem sich die Parteien auf eine gemeinsame Grundschulzeit aller Kinder einigten und so die Phase der teilweise privaten und damit nur den Wohlhabenderen zugänglichen Vorbereitungsschulen ablösten.
Nach ungefähr zwei Jahren aber ändert sich etwas beim Schulbesuch. Denn spätestens ab ...