Mal ehrlich? Wer will schon ein Miesepeter sein, der Jammerlappen? Und die anderen womöglich mit runterziehen? Deshalb ist alles immer super – auch wenn’s gar nicht stimmt. Warum wir uns und unseren Kindern mit dem ständigen Streben nach Glück schaden, erklärt ein Psychologe
Lena Marionneau wohnt mit ihrem Mann und ihrem Sohn (3) in Hamburg
Der Dreijährige sitzt am Küchentisch und kritzelt mit Filzstiften auf seinem Malblock. „Schau mal, eine Eisenbahn“, ruft er. „Oh ja“, lobe ich, und seine Augen funkeln stolz. Dass auf dem Blatt nur wildes Zickzack zu sehen ist und dass er sich im Eifer des Gefechts die Nase grün angemalt hat, ist ihm herzlich egal. Er ist glücklich.
Es sind diese Momente, in denen mir schmerzlich bewusst wird, dass sich diese Fähigkeit, so leichthin vollkommenes Glück zu empfinden, verlieren wird. So sehr ich mir wünsche, dass er wächst, lernt, selbstständig wird und die Welt ...