Litauens Hauptstadt hat eine bewegte Vergangenheit. Heute entdeckt die aufstrebende Gastro-Szene vergessen geglaubte Traditionen wieder und experimentiert mit Einflüssen aus aller Welt
REPORTAGE
Wer einen schlechten Orientierungssinn hat, braucht Strategien, um sich in einer neuen Stadt zurechtzufinden. Auch zu Fuß bin ich oft mit Handy-Navigation unterwegs, aber um den Akku zu schonen, merke ich mir markante Punkte wie Kirchen oder Parks. In Litauens Hauptstadt, mit rund 600 000 Einwohnern eigentlich überschaubar, scheitere ich damit jedoch. An welcher Kirche geht’s noch gleich rechts rein? Es gibt über 50, hinter jedem Kirchturm reckt sich schon der nächste, noch prächtigere gen Himmel. Bei welchem Park wollte ich abbiegen? Das Zentrum ist übersät damit, an jeder Ecke Grünstreifen, Brunnen und Bänke, was zur angenehm entschleunigten Stimmung in der Stadt beiträgt.
Doch ich finde eine Alternative, ...