... Formfaktor und das Kontaktlayout von XQD. Kameras, die bislang nur XQD unterstützen, könnten nach einem FirmwareUpdate, sofern vom Hersteller angeboten, auch CFexpress TypBKarten verwenden. Über einen PCIeBus mit zwei Kanälen ließe sich ein Durchsatz von bis zu 2 Gigabyte/s erzielen; XQDSteckplätze unterstützen allerdings nur bis zu 1 Gigabyte/s. Auf CFexpress Typ B (und XQD) setzen Nikon mit der D6 und Z6 II, Canon mit der EOS1D X Mark III und Panasonic in der SBaureihe (teilweise ergänzt durch einen SDSteckplatz).
TypAKarten sind noch etwas kleiner, allerdings minimal dicker als SD Karten, was die Konstruktion von KombiSteckplätzen erlaubt, in die auch SDKarten passen – darauf setzt Sony mit der Alpha 7S III und Alpha 1, wie im Bild oben illustriert, das beide Kartentypen zeigt. Da TypAKarten nur einen Übertragungskanal haben, ist ihr Durchsatz auf 1 Gigabyte/s beschränkt. Daneben sieht der CFexpressStandard auch noch größere Karten des Typs C vor, die fast die Abmessungen der vor Jahrzehnten beliebten PCMCIAKarten erreichen und für die Zwecke der Fotografie keine Rolle spielen. Über vier Kanäle könnten sie bis zu 4 Gigabyte/s übertragen.
Was wird aus SD? Auf den vor 20 Jahren eingeführten SDStandard folgten Weiterentwicklungen, die sich vor allem durch die unterstützten Kapazitäten unterscheiden, von 2 Gigabyte (SD) über 32 Gigabyte (SDHC) und 2 Terabyte (SDXC) bis 128 Terabyte (SDUC). Unabhängig davon unterscheiden sich die auf dem Markt verfügbaren SDKarten durch den Bus, über den die Kamera oder ein Kartenleser mit der Karte kommunizieren. Der ursprüngliche SDBus, den alle Karten unterstützen, ist auf einen Durchsatz von 25 Megabyte/s beschränkt , während der UHSIBus (UHS = „Ultra High Speed“) bis zu 104 Megabyte/s unterstützt und UHS II mit den acht Pins einer zweiten Kontaktreihe bis zu 312 Megabyte/s.
Die nächste Leistungssteigerung auf bis zu 624 Megabyte/s sollte mit UHS III kommen, das bislang aber von keiner Kamera unterstützt wird. Daran wird sich vermutlich auch nichts mehr ändern, denn für 2022 sind bereits SD ExpressKarten mit einem PCIeBus angekündigt, deren Durchsatz je nach der Anzahl der Übertragungskanäle auf 985 bis 3 938 Megabyte/s steigen kann. UHS III ist damit obsolet.
Die UHSVarianten dürfen nicht mit der Angabe der „ Speed Class“ von SDKarten verwechselt werden. Wenn eine Karte mit einer „3“ in einem „U“ markiert ist, wird damit eine dauerhafte Schreibgeschwindigkeit von 30 Megabyte/s garantiert, aber es handelt sich vermutlich nicht um eine UHSIIIKarte, die durch die römische Ziffer „III“ gekennzeichnet wäre.
Neben den SDKarten im klassischen Formfaktor gibt es zu jeder Variante eine stark verkleinerte Version, also microSD, microSDHC , microSDXC und microSDUC. Diese Kartentypen konnten in der Fotografie nur begrenzt Fuß fassen, etwa beim Einsatz in Action Cams. Systemkameras üblicher Größe erfordern diese Miniaturisierung nicht; außerdem sind SDKarten im klassischen Formfaktor besser handhabbar, während man die kleinen Karten leicht verliert.
Welchen Karten gehört die Zukunft?
Ein Vergleich der Leistungsdaten ergibt keine entscheidenden Vorteile für einen der konkurrierenden Standards, denn PCexpress und XQDKarten kommunizieren ebenso wie SDKarten vom SDExpressTyp über einen PCIeBus und erlauben daher ähnliche Übertragungsraten. Alle aktuellen Standards unterstützen Speicherkapazitäten im Bereich von Tera oder gar Petabytes, also Billionen oder Billiarden von Bytes. Die FlashChips, in denen die Daten gespeichert werden, können ohnehin bei allen Kartenstandards vom selben Typ sein und daher die gleiche Leistung bringen. Ein triftiger Grund für die Existenz mehrerer, trotz der Verwendung teilweise identischer Technologien inkompatibler Standards ist nicht erkennbar.
Leider ist dennoch keine Einigung aller Kamerahersteller auf ein einziges Speicherkartenformat absehbar. Es bleibt zu hoffen, dass künftig weitere Anbieter dem Vorbild Sonys folgen und kombinierte Slots für CFexpress TypA und SDKarten verbauen werden. Die größeren TypBKarten des CFexpressStandards unterstützen über zwei Kanäle einen verdoppelten maximalen Durchsatz, der aber selbst für 8KVideo selten nötig sein dürfte und für fotografische Zwecke Overkill wäre – die Leistungsdaten der Speicherkarten wachsen schon seit Jahren schneller als die Anforderungen, die sich aus der Sensorauflösung der Kameras ergeben.