Ein blauer Fleck, eine Prellung, ein Knochenbruch – sie sind das Ergebnis mehr oder weniger starker Verletzungen, die von außen auf unseren Körper eingewirkt haben. Trauma nennen MedizinerInnen den Auslöser solcher Läsionen. Ähnlich verhält es sich mit unserer Seele. Nur dass der unsanfte Aufprall hier andere Spuren hinterlässt. Ein Schlag gegen die Psyche lässt kein Hämatom entstehen und ein angeknackster Selbstwert ähnelt keinem Splitterbruch. Und doch können uns Erlebnisse und selbst vage Erinnerungen an Vergangenes derart durchschütteln, dass wir ein Leben lang unter ihnen leiden.
Auch wenn ein traumatisches Erlebnis keine Narben auf unserer Körperhülle hervorruft, so ist es doch sicht- und messbar. Als in den 1990er-Jahren die bildgebenden Verfahren in der Medizin immer ausgereifter und vielschichtiger wurden, konnten ForscherInnen plötzlich genau nachvollziehen, was im menschlichen Gehirn vor ...