Von Watergate bis Wikileaks
Informanten sind für den Schutz unserer politischen Ordnung unverzichtbar geworden: Sie schweigen nicht über Skandale, auch wenn sie dafür ihre Freiheit riskieren. Mit dem Rücktritt Nixons vor 50 Jahren begann ihre heikle Erfolgsgeschichte
Der Druck ist zu groß. Am 8. August 1974 hält Präsident Richard Nixon seine letzte Fernsehansprache. Millionen Amerikaner verfolgen, wie er an seinem Schreibtisch im Oval Office sitzt und vor der Kamera eine Erklärung verliest. Er sei niemand, der leicht aufgebe, sagt er, aber im Interesse der Nation habe er beschlossen, sein Amt als Präsident aufzugeben. Nixon ist der erste und bisher einzige US-Präsident, der zurücktritt – wenn auch nicht ganz freiwillig. Wegen der »Watergate-Angelegenheit« habe er keine Unterstützung mehr im Kongress, sagt er während der Ansprache. Was Nixon als »Angelegenheit« herunterspielt, ist einer der größten Skandale in der US-Geschichte.
Von einem FBI-Mitarbeiter erhalten die beiden Reporter wichtige Tipps
Aufgedeckt haben ihn vor allem zwei junge Journalisten: Bob Woodward und Carl Bernstein. Sie sind damals Reporter bei der Tageszeitung ...