Deutsch-polnische Nebenbahn in Kriegs- und Friedenszeiten
In der Reihe der ehemaligen Reichsbahnstrecken nimmt diese Nebenbahn eine Sonderstellung ein, ging sie doch nach 1945 nur teilweise auf die Polnischen Staatsbahnen (PKP) über. Jedoch verdient sie wegen der bewegten Geschichte ihrer Oderquerung Interesse
ZEITMASCHINE SPEZIAL
Mitte der 1880er-Jahre hatte Preußen alle wichtigen Privatbahngesellschaften verstaatlicht. Dazu zählten auch die Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft, der die Strecke Eberswalde/Angermünde–Wriezen–Frankfurt (Oder) gehörte, sowie die Breslau-Schweidnitz-Freiburger Eisenbahn-Gesellschaft mit ihrer Strecke Breslau–Küstrin–Stettin. Beide Strecken verliefen in Entfernungen von etwa zehn bis 20 Kilometer annähernd parallel zur Oder, die eine westlich, die andere östlich des Flusses, der hier allerdings wegen des Durchstichs zwischen Güstebiese und Hohenwutzen seit Mitte des 18. Jahrhunderts eher einem Kanal entsprach.
Neue Strecke, neue Oderbrücke
Die Erschließung insbesondere des fruchtbaren Niederoderbruchs durch eine „Melio- rationsbahn“ war schon seit Jahren gefordert worden, als Preußen mit Gesetz vom 19. April 1886 für ...