EDITORIAL: Januar 2021

Endlich etwas verändern

Manchmal wundert man sich schon darüber, wie kompliziert die Welt geworden ist. Ökostrom ist doch eigentlich eine gute Sache. Nur: Es gibt auch Mogelpackungen. Der Bereichsleiter Energie der Verbraucherzentrale Nordrhein- Westfalen, Udo Sieverding, hat es kürzlich auf den Punkt gebracht: „Die meisten Ökostrom-Tarife tragen quasi nichts zur Energiewende und zum Klimaschutz bei“, wird der Experte für erneuerbare Energien auf einem großen Nachrichtenportal zitiert. Er hat recht. Es gibt Produkte, die bringen die Energiewende mit keinem Cent voran und beruhen nur auf dem Handel mit Herkunftsnachweisen für Strom aus skandinavischer Wasserkraft. Die Kraftwerke dort laufen seit Jahrzehnten. Sie bringen keine positive Veränderung. Und dennoch: Es finden sich auch Ökostromtarife am Markt, die nachweislich einen kleinen Beitrag für die Energiewende leisten – zusammen mit dem großen Wandel durch das Erneuerbare- Energien-Gesetz und dem was alle tun können: Energiesparen.
Wir legen in diesem Heft eine umfangreiche Untersuchung vor, die das Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme (IZES) begleitet hat. Das Ergebnis: Mit dem Wechsel zu einem empfehlenswerten Tarif lässt sich die Welt ein klein wenig besser machen. So wie sich auch viele andere Veränderungen lohnen. Zum Beispiel bewusster essen, Gewicht verlieren, Sport treiben. Damit die Sache diesmal klappt, haben wir ein paar Rezepte für Sie. So wird 2021 ein Jahr voller nachhaltiger Veränderungen.

Für das neue Jahr alles Gute,
Ihr Hans Oppermann

Eva Hauser ist Forschungskoordinatorin am IZES und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Ökostrom und dessen Beiträgen zur Energiewende.

Benjamin Zeck ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IZES. Er ist studierter Politologe und hat für unser Projekt Ökostromprodukte alles im Blick behalten.

Fotos: (2) IZES